Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Nichts für schwache Nerven

Handball TSV Haunstette­n bezwingt Verfolger HCD Gröbenzell und behauptet sich in der 3. Liga als Tabellenfü­hrer. Warum die Partie hält, was sie verspricht

- VON HERBERT SCHMOLL

Während seine Spielerinn­en überschwän­glich mit den begeistert­en Fans feierten, saß Max Högl in sich gekehrt auf einer Bank. Der Trainer der Handballfr­auen des TSV Haunstette­n musste offenbar den 26:24 (11:11)-Sieg seines Teams im Spitzenspi­el der 3. Liga gegen den HCD Gröbenzell erst mal gedanklich verarbeite­n.

Verständli­ch, denn es war nichts für schwache Nerven, was die beiden Teams da auf dem Parkett der Albert-Loderer-Halle boten. Spannung und Dramatik waren Trumpf, es war beste Werbung für den Frauenhand­ball, was die beiden Teams den 250 Besucherin­nen und Besuchern auf der Tribüne servierten. Für die Gastgeberi­nnen war es der sechste Sieg im sechsten Spiel, der Vorsprung auf die Oberbayern konnte in der Tabelle auf vier Punkte ausgebaut werden.

Haunstette­ns Handballch­ef Herbert Vornehm hatte es schon geahnt. „Das wird heute eine ganz enge Kiste und ein hartes Stück Arbeit“, prognostiz­ierte Vornehm vor dem Anwurf, zumal sein Team auf die verletzte Patricia Horner (Bruch des Mittelfuße­s) verzichten musste. In der Tat, selbst ein versierter KrimiRegis­seur hätte diesen Spielfilm nicht spannender schreiben können.

Beide Teams schenkten sich von Beginn an nichts, die Abwehrreih­en dominierte­n, bei den Gastgeberi­nnen präsentier­te sich vor allen Dingen Torhüterin Magdalena Frey in Galaform. Mit zahlreiche­n Paraden brachte sie die Gröbenzell­er Angrei

ferinnen schier zur Verzweiflu­ng. Mit 11:11 ging es zur Pause in die Kabinen. Im zweiten Spielabsch­nitt setzte das Team von Coach Högl dann Kreisläufe­rin Lea Walter immer besser in Szene. Mit zwei Treffern brachte Walter ihr Team zwischenze­itlich mit 16:14 nach vorne. Doch die Gäste ließen sich davon nicht beeindruck­en und gingen ihrerseits mit 17:16 in Führung. Die Spannung in der Halle wurde immer größer, als Gröbenzell zwischenze­it

lich 24:23 führte, sah schon so mancher Fan der Haunstette­rinnen die Felle davonschwi­mmen. Aber das Högl-Team gab sich nicht geschlagen, wollte beide Punkte. Beim Stand von 25:24 gab es Sieben-Meter für Gröbenzell, Klara Spindler ging zwischen die Pfosten – und parierte den Schuss der Gäste. Die Halle stand Kopf und als Lea Walter wenige Sekunden vor der Schlusssir­ene das 26:24 gelang, kannte der Jubel keine Grenzen mehr. „Es war von

beiden Teams ein super Spiel“, fasste Högl das Geschehen zusammen. Aus seinem Team wollte er keine Spielerin hervorhebe­n. „Das war eine hervorrage­nde Mannschaft­sleistung“, bilanziert­e der sichtlich mitgenomme­ne, letztlich aber überglückl­iche Coach nach 60 Minuten. Haunstette­n Frey, Spindler, Schmid (alle Tor), Smotzek, A. Niebert (5/2), Walter (4), F. Niebert (1), Joerss (2), Schäfer (3), Irmler (4), Hänsel (2), Birnkammer, Knöpfle (4), Driske

 ?? Foto: Fred Schöllhorn ?? Ausgelasse­n feierten die Handballer­innen des TSV Haunstette­n nach der Partie gegen Gröbenzell. In einem aufregende­n Spiel hat‰ ten sie den Verfolger bezwungen und die Tabellenfü­hrung in der 3. Liga behauptet.
Foto: Fred Schöllhorn Ausgelasse­n feierten die Handballer­innen des TSV Haunstette­n nach der Partie gegen Gröbenzell. In einem aufregende­n Spiel hat‰ ten sie den Verfolger bezwungen und die Tabellenfü­hrung in der 3. Liga behauptet.

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