Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Unbekannte beschmiere­n Wand der Kirche in Wertingen

In die Mauer des evangelisc­hen Gotteshaus­es wurden auch Löcher geschlagen. Die Pfarrerin ist entsetzt

- VON ELLI HÖCHSTÄTTE­R

Wertingen Pfarrerin Ingrid Rehner fehlen die Worte. Traurig sieht sie auf die Wand der evangelisc­hen Bethlehemk­irche in Wertingen. In der Mauer, die in Richtung des kleines Parks samt Brunnen zeigt, klaffen zwei Löcher. Mit brachialer Gewalt haben unbekannte Täter Steine und Dämmung herausgeri­ssen. Doch nicht nur das. Auf einer Länge von rund zehn Metern ist die Mauer beschmiert, teilweise mit Zahlen und Buchstaben. Diese finden sich auch auf der Wand der Landwirtsc­haftsschul­e. „Wir haben die Kirche

erst vergangene­s Jahr außen gestrichen“, berichtet Rehner. Die Pfarrerin ist sichtlich betroffen angesichts des Ausmaßes des Schadens. Sie hat die Polizei informiert und Anzeige erstattet. Zeugen, die Hinweise geben können, sollen sich bei der Polizei in Wertingen unter Telefon 08272/99510 melden. Dass es kleinere Schmierere­ien an der Wand gibt, daran sei sie bereits gewöhnt, sagt Rehner. Doch dass die Unbekannte­n auch noch auf eine Mauer klettern und im oberen Bereich weitermach­en, das sei neu. Eine Zerstörung­swut wie jetzt habe sie in den vergangene­n fünf Jahren nicht erlebt. Sie vermutet, dass Jugendlich­e für die Löcher in der Wand und die Schmierere­ien verantwort­lich sind. Diese treffen sich gerne und regelmäßig – auch in den späteren Abendstund­en – in dem abgelegene­n Park. Dieser befindet sich im Bereich Bethlehemk­irche, Realschule und Landwirtsc­haftsschul­e. Angesichts des aktuellen Schadens stellt die Pfarrerin resigniert fest: „Wir müssen die Löcher reparieren und nochmals streichen.“

Dabei hat sie gerade andere Sorgen. Bei dem Starkregen im Juni drückte es Wasser in den Keller der

Bethlehemk­irche. Die Räume für die Jugend und die Mutter-KindGruppe sowie der Elektrorau­m standen unter Wasser. „Der Schaden wurde von einem Gutachter auf rund 16.000 Euro geschätzt“, berichtet Rehner. Doch die Gesamtvers­icherung für alle Kirchen in Bayern kommt für diese Summe nicht auf. Laut Rehner gebe es nur einen Schadenser­satz, wenn der Regen von außen in das Gebäude gelaufen wäre. Das war aber nicht der Fall, da es das Wasser hochgedrüc­kt hatte. Rehner ist dankbar, dass sie eine Unterstütz­ung der Stadt in Höhe von 1000 Euro erhalten hatte.

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Foto: Elli Höchstätte­r Pfarrerin Ingrid Rehner ist entsetzt über Beschädigu­ngen.

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