Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Geimpft? Fußball
Offenbar hat sich Bayern-Star Joshua Kimmich mittlerweile piksen lassen.
Für Joshua Kimmich gibt es gerade wichtigere Themen als Nachfragen zu seinem Corona-Impfstatus. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern erwartet in diesen Tagen mit seiner Partnerin Nachwuchs. Die Geburt ihres dritten Kindes steht bevor. Darum ist der 27-Jährige auch in Absprache mit Bundestrainer Hansi Flick erst mal nicht zur Nationalmannschaft gereist. Den lange Zeit gescheuten Piks gegen das Coronavirus soll der Familienvater laut Bild inzwischen intus haben. Offiziell bestätigt worden ist das von Kimmich bislang allerdings nicht.
Seine Absicht zur Impfung hatte er bereits im vergangenen Dezember nach einer heftigen gesellschaftlichen Debatte verkündet. Der „absolute Familienmensch“, wie Flick seinen Mittelfeldchef titulierte, könnte wegen der Vaterfreuden die ersten Länderspiele im WM-Jahr gegen Israel (Samstag) und die Niederlande (Dienstag) verpassen – so wie schon die letzten in 2021. Damals war die Aufregung riesengroß.
Inzwischen wird über Inzidenzen, Impfquoten und selbst eine allgemeine Impfpflicht längst nicht mehr so emotional gestritten. Deutschland macht sich nach zwei Pandemiejahren zu Frühlingsbeginn gerade etwas lockerer. Vor vier Monaten musste Kimmich nach einem positiven Corona-Test von Niklas Süle als ungeimpfte Kontaktperson neben drei weiteren DFB-Kollegen aus dem Teamquartier in Wolfsburg abreisen. Er stand damals als Impfzauderer im Zentrum einer öffentlichen Debatte, die er später als überzogen verurteilte. Er versuchte auch, seine lange zögerliche Haltung zu begründen. „Es war für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen.“Deshalb sei er lange unentschlossen gewesen, sich impfen zu lassen. Er bezeichnete das im Nachhinein als Fehler.
Als er zum Piks bereit war, infizierte er sich. Danach hatte er den Genesenenstatus, der aber inzwischen abgelaufen ist. Die Bild berichtete nun, der Profi habe bei einem Mannschaftsabend am 2. März einen 2G-Nachweis vorzeigen müssen, was eine erfolgte Impfung impliziert. Sein Management kommentierte den Bericht nicht. Der FC Bayern teilte mit: „Das ist Privatsache.“