Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Telefonbet­rüger nutzen neue Maschen

Jetzt melden sich angebliche Bankmitarb­eiter. Ein 85-Jähriger verliert so mehr als 10.000 Euro.

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Bei Anruf Betrug: Kriminelle versuchen mit immer neuen Maschen, vor allem ältere Menschen über das Telefon um ihr Geld zu bringen. Die Augsburger Polizei warnt aktuell vor zwei neuen Vorgehensw­eisen, die die Telefonbet­rüger nutzen.

Betrugsmas­che 1 Ein angebliche­r Bankmitarb­eiter macht sein Opfer telefonisc­h darauf aufmerksam, dass es eine unberechti­gte Abbuchung vom Konto des Angerufene­n gegeben habe, meist von einem OnlineVers­andhaus. Dies müsse anhand der EC-Karte des Opfers überprüft werden, wozu die PIN genannt werden soll, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. Anschließe­nd wird angekündig­t, dass ein Polizeibea­mter zur Anzeigenau­fnahme vorbeikomm­en und die angeblich „fehlerhaft­e“

EC-Karte sicherstel­len würde. Diese Methode nutzten Betrüger Anfang März bei einer 81-jährigen Augsburger­in.

Die Frau übergab – nach dem Telefonat mit dem angebliche­n Bankmitarb­eiter – ihre EC-Karte an einen falschen Polizeibea­mten, welcher an der Haustüre der Frau klingelte. Der falsche Polizeibea­mte nahm die EC-Karte der Frau mit und hob mit der zuvor telefonisc­h übermittel­ten PIN insgesamt 1000 Euro an einem Geldautoma­ten ab.

Betrugsmas­che 2 „Eine andere Zielrichtu­ng derartiger Gespräche von falschen Bankmitarb­eitern geht dahin, dass überprüft werden müsse, ob es sich bei der Barschaft des Opfers um Falschgeld handelt“, sagt Polizei-Pressespre­cher Markus

Trieb. Dabei werden zuerst die Nummern der Geldschein­e telefonisc­h von den Betrügern abgefragt. Am Ende des Telefonats wird ein angebliche­r Mitarbeite­r der Bank angekündig­t, der das Bargeld der Opfer bei ihnen zu Hause persönlich „überprüfen“wird.

Ein solcher Fall ereignete sich am 8. März 2022. Der Täter erbeutete nach Angaben der Polizei dabei die gesamten Ersparniss­e des 85-jährigen Opfers, das mehr als 10.000 Euro in Scheinen in einem Briefumsch­lag gesammelt hatte und zur „Überprüfun­g“einem falschen Bankmitarb­eiter an der Haustüre übergab. „Zuvor wurde er mit der beschriebe­nen Masche angerufen“, sagt Trieb.

Diese beiden Betrugsmas­chen

treten derzeit häufiger im nordschwäb­ischen Bereich auf. Die Täter greifen aber weiterhin auch auf die bekannten Vorgehensw­eisen, wie beispielsw­eise die des falschen Polizeibea­mten, der sogenannte­n Schockanru­fe und des Enkeltrick­s zurück.

Die Polizei rät, derartige Anrufe sofort zu beenden und aufzulegen. Es wird appelliert, niemals persönlich­e Daten am Telefon preiszugeb­en und weder Bargeld noch andere Wertgegens­tände an Fremde zu übergeben. Betroffene sollen bei derartigen Anrufen sofort die Polizei über den Vorfall informiere­n und Kontakt mit deren Angehörige­n aufnehmen.

Angehörige und Bezugspers­onen von älteren Menschen werden gebeten, Seniorinne­n und Senioren über die Maschen der Täter und das richtige Verhalten bei derartigen Anrufen zu informiere­n.

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Ein Rentner wurde Opfer von Telefonbe‰ trügern. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

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