Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Abspecken bei Wohnungen war richtig
Der Freistaat hat sich mit seinem Ziel der 10.000 Wohnungen bis 2025 selbst ziemlich unter Druck gesetzt. Es ist darum kein Wunder, dass in ersten Überlegungen auch eine Überbauung der Lechauen ins Auge gefasst wurde. Und es ist gut, dass bei nochmaligem Überlegen davon Abstand genommen wurde. Nicht nur, weil ein Biotop zuzubauen kaum vermittelbar gewesen wäre, sondern auch, weil so Freiflächen für die Bürger und Bürgerinnen verloren gegangen wären. Das Herrenbachviertel ist damit ja ohnehin nicht übermäßig versorgt.
Die Kehrseite der Medaille ist, dass statt 1000 Wohnungen 500 Wohnungen entstehen. Aber: Alles kann man nicht haben. Das neue Quartier wird, wenn man auf die Zahl der Stockwerke schaut, ohnehin relativ dicht bebaut werden. Aber Dichte kann man zulassen, wenn es in der Nachbarschaft genug Freiflächen gibt, auf denen sich die Menschen aufhalten können. Der Lechpark könnte eine Attraktion für den ganzen Herrenbach darstellen.
Die Diskussion, wie dicht zu dicht ist, wird grundsätzlich aber weiterhin aktuell bleiben. Es geht dabei nicht nur um Neubaugebiete, sondern auch um den Neubau in Baulücken und einzelnen Grundstücken. Dass alte Einfamilienhäuser abgerissen und große Mehrfamilienhäuser auf das Grundstück gebaut werden, ist immer häufiger festzustellen.
Die Bebauung in Augsburg wird immer dichter. Das sorgt für mehr Wohnungen, aber weniger Grün. Einfache Lösungen für diesen Grundkonflikt gibt es nicht. Denn Stelzenhäuser über Parkplätzen oder Aufstockungen sparen Platz und schützen Grün, sorgen aber auch für mehr Dichte.