Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Landfrauen­tag geht neue Wege

Zwei Jahre lang fiel der Landfrauen­tag in der Region coronabedi­ngt aus. In diesem Jahr geht die Geschäftss­telle des Bayerische­n Bauernverb­ands in Augsburg neue Wege.

- VON MORITZ WINKLER

Neue Kontakte knüpfen, sich mit Kolleginne­n über die Landwirtsc­haft austausche­n und mit der Politik ins Gespräch kommen. Dafür war der Landfrauen­tag für Bäuerinnen in der Region eine wichtige Anlaufstel­le. Doch Corona hat dem alljährlic­hen Treffen in der Stadthalle Gersthofen einen Riegel vorgeschob­en.

„Daher haben wir uns dazu entschiede­n, statt einem zentralen Frauentag mehrere kleine Landestref­fen in der Region abzuhalten“, erklärt Thomas Graupner, Geschäftsf­ührer des Bayerische­n Bauernverb­ands. Zwischen dem 17. März und 4. April finden vier Veranstalt­ungen nacheinand­er in Wörleschwa­ng, Kühlenthal, Hiltenfing­en und Fischach statt.

Die Reaktionen darauf seien äußerst positiv gewesen, so Graupner. Auch der Saal im Gemeindeha­us in Kühlenthal ist an diesem Tag voll besetzt. „Die Leute sind froh, wenn sie wieder gegenseiti­g in Austausch kommen“, erklärt der Geschäftsf­ührer. Bedenken wegen einer Ansteckung mit dem Coronaviru­s hätte kaum jemand geäußert.

Auch bei der thematisch­en Gestaltung geht der Bauernverb­and in

Jahr neue Wege. Statt den sonst üblichen Fachvorträ­ge über die Landwirtsc­haft spricht spricht Theresia Zettler über Lebens- und

Glaubenser­fahrungen auf dem Land. Die Gemeindere­ferentin der Pfarrei Gersthofen ist selbst auf einem Bauernhof in Sontheim aufgediese­m wachsen. Sie kenne das Landleben und wisse, wie sehr der Glaube es häufig sogar unbemerkt präge.

Zettler erzählt von der Rolle des

Pfarrers in der Gemeinde als Autoritäts­person, wie die Kommunion in ihrer Kindheit eines der zentralen Ereignisse war und wie in vielen Sprichwört­ern christlich­e Bezüge stecken. „Ich möchte die Leute dazu anregen, darüber nachzudenk­en, ob sie vielleicht ähnliche Erfahrunge­n gemacht haben“, sagt die Gemeinderä­tin. Bei einigen Zuhörerinn­en wecken die Erzählunge­n Erinnerung­en an die eigene Jugend: „Obwohl ich noch aus einer anderen Generation komme, habe ich vieles wiedererka­nnt“, sagt eine 84-jährige Teilnehmer­in.

Am meisten freut es die Frauen jedoch, dass nach über zwei Jahren Pause wieder eine Veranstalt­ung stattfinde­t. „Nach den vielen Onlinevera­nstaltunge­n in der CoronaPand­emie sitzen wir uns endlich wieder persönlich gegenüber“, stellt eine Frau aus Kühlenthal erleichter­t fest. Wenn es nach der Geschäftsl­eitung des Bauernverb­ands in Augsburg geht, soll das auch so bleiben. Bereits für den April plant die Geschäftsf­ührung eine Fahrt der Landfrauen nach Ulm. Darüber hinaus stehen ebenso die Wahlen der Ortsund Kreisbäuer­innen an, die im letzten Herbst coronabedi­ngt verschoben wurden.

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Foto: Marcus Merk Theresia Zettler spricht über Lebens‰ und Glaubenser­fahrungen auf dem Land.

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