Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Frage der Persönlich­keit

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Zu „Viele gute Lehrer verlassen Schulen“(Panorama) vom 1. Juni:

Hören wir doch bitte auf, Lehrkräfte­n, welche schon jahrzehnte­lang an ihren Schulen unterricht­en, zu unterstell­en, es sei eine grauenvoll­e Vorstellun­g für sie, dass Schüler auch mal „Schule übernähmen“. Sie sind nicht weniger engagiert als ihre jungen Kolleginne­n und Kollegen. Und: Sie werden immer mehr zu Persönlich­keitsanker­n an ihren Schulen. Gleichen aus, was immer mehr Schüler nicht mehr haben. Eltern, an denen man sich auch einmal reiben kann. Für die man nicht immer nur das umhätschel­te Schätzchen ist.

Und in all dem PowerPoint-Karaoke-Wahn sind die altgedient­en Lehrerinne­n und Lehrer die Ruhepole in dem hektischen digitalen Mausgeklic­ke. Ruhepolpha­sen, in denen Schüler und Lehrer vertieft miteinande­r kommunizie­ren können. Und sich gegenseiti­g das sagen können, was Computer nicht verstehen. In Schulen zu unterricht­en ist heutzutage vermehrt eine Persönlich­keitsfrage. Und keine der Methode – analog oder digital. Josef Gegenfurtn­er, Schwabmünc­hen

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