Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Alternativ­e zu Eimer und Lappen

Mitteldruc­kreiniger erstmals getestet

- (AZ)

Köln Sie leben in einer Wohnung – ohne Strom- und Wasseransc­hluss auf Balkon und im Innenhof. Wie reinigen Sie schlammige Fahrräder oder den Kinderwage­n nach einem Regentag? Die Handwäsche mit Eimer und Lappen muss nicht mehr sein. Es gibt mobile Mitteldruc­kreiniger. Es handelt sich um eine relativ neue Gerätegrup­pe, die erst seit ein paar Jahren auf dem Markt ist. Die Zeitschrif­t Selbst ist der Mann hat gemeinsam mit dem TÜV Rheinland erstmals Mitteldruc­kreiniger getestet, „Mitteldruc­kreiniger sind stärker als ein Wasserschl­auch und schwächer als ein Hochdruckr­einiger“, sagt Test-Redakteur Peter Baruschke. „Anwendung und Reinigungs­kraft der Geräte muss man sich in etwa so vorstellen, als hätte der Gartenschl­auch den doppelten Druck.“Diese Leistung überzeugte: Von den acht Reinigern in der Stichprobe erhielt ein Gerät die Note „sehr gut“, fünf die Note „gut“und zwei „befriedige­nd“.

Sie entfernen nicht nur Schlamm und üblichen Dreck, sie können kleinere Flächen auch von hartnäckig­en Verschmutz­ungen befreien, etwa Algen auf Pflaster. „Man macht keinen Fehler, auch wenn man kein optimales Gerät kauft“, so das Fazit von Baruschke. Trotzdem sollten sich Käufer im Klaren sein: Die Geräte sind eine gute Lösung für viele Situatione­n, aber sie bleiben in manchem ein Kompromiss. Während Hochdruckr­einiger 70 bis 110 bar Arbeitsdru­ck erzeugen können, arbeiten die Mitteldruc­kreiniger mit weniger als 50. Ein solcher Wasserstra­hl kann in konzentrie­rter Form noch weh tun. Baruschke rät zum

Tragen von geschlosse­nem Schuhwerk. Trotzdem ist der Strahl weniger aggressiv als der eines Hochdruckr­einigers. Vieles wird also langsamer sauber. Und große Flächen wie eine Terrasse würde man lange bearbeiten müssen.

Ähnlich steht es mit der eigentlich großen Stärke der Mitteldruc­kreiniger: Mobilität und Flexibilit­ät. Energie ziehen diese Mitteldruc­kreiniger aus einem Akku. Das Wasser wird entweder über ein Ansaugsyst­em aus einem Eimer geholt oder man nutzt den Flaschenau­fsatz. Damit lassen sich 1,5 Liter PET-Flaschen ans Gerät drehen. Das eröffnet weitere Reinigungs­möglichkei­ten. Zum Beispiel kann man die Reifen des dreckigen Kinderwage­ns oder das verschlamm­te Mountainbi­ke abbrausen, bevor man sie in den Kofferraum hebt. Aber: Ein Eimer und PET-Flaschen sind schnell leer. Die mobile Reinigung mit den Mitteldruc­kgeräten kann bei größeren Objekten aufwendige­r sein, als man es von Hochdruckr­einigern oder dem Gartenschl­auch gewohnt ist.

Die Tester waren nach anfänglich­er Skepsis wegen der fehlenden Druckstärk­e der Geräte am Ende überzeugt, berichtet Baruschke. „Die Einsatzmög­lichkeiten sind einfach vielfältig.“

Erst das Zubehör macht aus den Mitteldruc­kreinigern Tausendsas­sas. Aber nicht immer ist dieses umfassend beim Gerät dabei. Das kann den Preis so manches Mitteldruc­kreinigers steigern, sagt Test-Redakteur Baruschke von Selbst ist der Mann. Er rät daher, abzuwägen, was man braucht.

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Foto: selbst ist der Mann, dpa Mobil können die Mitteldruc­kreiniger mit Wasser aus einer PET‰Flasche ver‰ sorgt werden.

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