Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Welden macht den Waldkindergarten teurer
Finanzen Die Kindergartengebühren werden pauschal um 30 Euro angehoben. Auch die Friedhofsgebühren werden teurer.
Der Gemeinderat Welden hat die Gebühren für den Besuch des Waldkindergartens erhöht. Außerdem ging es in der Sitzung um Friedhofsgebühren und um das Areal am nördlichen Ortsrand von Welden. Das ist längst ein beliebtes Freizeitgelände geworden. Nun soll es noch größer und attraktiver werden. Geplant ist die Errichtung eines Dirt-Tracks und eines PumpTracks. Mit der Ausweisung einer Fläche für den Gemeinbedarf für „Sport- und Freizeitanlagen“soll die Möglichkeit geschaffen werden, das Vorhaben anzugehen. Der Änderungsbereich wird derzeit landwirtschaftlich genutzt und ist unbebaut. Nach Erläuterungen von Christoph Roider von der Firma Opla beschloss der Marktgemeinderat Welden jetzt einstimmig die Änderung des Flächennutzungsplans und billigte den Vorentwurf. Die Pläne werden öffentlich ausgelegt.
Auch die Gebühren für den Friedhof und für Bestattungen waren Themen in der Gemeinderatssitzung. Wie Bürgermeister Stefan Scheider berichtete, sollen in den nächsten Tagen die neuen Fundamente und Urnenstelen errichtet werden. Die Gesamtsumme für den Bau der 40 Aschenstätten in den Stelen beläuft sich auf etwa 31.400 Euro, pro Aschenstätte 785 Euro.
Der Verkauf dieser Stätte soll entsprechend der entstandenen Kosten zur Kostendeckung pauschal mit 800 Euro festgesetzt werden. Auf Nachfrage hieß es, bei diesem Betrag handele es sich um eine einmalige Gebühr. Die Grabgebühren für Aschenstätten sowohl für den Friedhof in Welden als auch für den Friedhof in Reutern werden von 200 Euro auf 800 Euro erhöht.
Auch die Gebühren für den Waldkindergarten werden erhöht. Ab dem Kindergartenjahr 2022/2023 werden 30 Euro mehr fällig. Das hatte der Marktgemeinderat mit knapper Mehrheit beschlossen. Nach der Übernahme des Waldkindergartens durch die Marktgemeinde im September 2020 bestand im Gremium Einigkeit, dass das Defizit von rund 47.000 Euro im ersten Kindergartenjahr von der
Marktgemeinde übernommen werde, die Kindergartengebühren jedoch angepasst werden sollten. Bei der Übernahme des Waldkindergartens habe der Markt Welden Auflagen bekommen, so Bürgermeister Stefan Scheider. Bauwagen wurden saniert, Brandschutzmaßnahmen verbessert und das Personal wurde aufgestockt und besser bezahlt. Scheider ist zuversichtlich, dass in nächster Zeit beim Sachaufwand nicht mehr viel passieren wird.
Die Erhöhung der Kindergartenbeiträge um 30 Euro ließen jedoch im Gremium Diskussionen aufkommen. Jürgen Strohwasser (BGM) sagte: „Wäre es nicht sinnvoller, den Betrag prozentual anzuheben, anstatt jeden Betrag um pauschal 30 Euro zu erhöhen?“
Die Dritte Bürgermeisterin Jasmin Berchtold (CSU) teilte die Auffassung
von Marktgemeinderat Stephan Kiening (BGM), dass die Kinder im Waldkindergarten sehr gut betreut werden und dass dies den Eltern auch die Gebühren wert sein sollten. Daher sei eine vernünftige höhere Anpassung sinnvoller als eine wiederum erneute Erhöhung im nächsten Jahr. Bürgermeister Scheider räumte ein, dass die Eltern nicht noch mehr belastet werden sollen. „Sie haben momentan auch insgesamt schwierige Zeiten. Dennoch dürfe man nicht außer Acht lassen, dass Eltern seit 1. April 2019 bei den Kindergartenbeiträgen mit 100 Euro pro Kind entlastet werden.“
Die Beschaffung eines Mehrzweckfahrzeuges für die Freiwillige Feuerwehr Reutern wurde mittlerweile in Auftrag gegeben. Insgesamt seien die Anschaffungskosten teurer geworden. Die Angebotssumme beläuft sich für das Basisfahrzeug ohne Sonderauf- und Innenausbau auf etwa 71.000 Euro. Das Angebot für den Aufbau ohne Innenausbau beträgt 43.000 Euro. Im Haushalt 2022 wurde für die Beschaffung des Mehrzweckfahrzeuges ein Betrag von 90.000 Euro veranschlagt. Daher wurde der Innenausbau des Fahrzeugs auf 2023 verschoben, damit der restliche Betrag im nächsten Haushaltsjahr eingerechnet werden könne, so Bürgermeister Stefan Scheider.