Augsburger Allgemeine (Land Nord)

So werden Auslandsab­enteuer ein Erfolg

Erfahrung Arbeiten und reisen: Es gibt kaum eine bessere Möglichkei­t, Land und Leute kennenzule­rnen. Noch dazu lässt sich der Aufenthalt in fremden Ländern so leichter finanziere­n. Mit diesen sechs Tipps fällt die Planung für einen Work & Travel-Trip leic

- (Sabine Meuter, dpa)

Kehl/Nürnberg Jetzt kann es wieder richtig losgehen! Eine Weile im Ausland arbeiten, nebenbei fremde Länder entdecken: eine reizvolle Idee – gerade für Jugendlich­e, denen das bislang aufgrund der Einschränk­ungen durch die Corona-Pandemie verwehrt geblieben ist. Was gemeinhin unter Work & Travel bekannt ist, bietet sich zum Beispiel nach dem Abitur, in den Semesterfe­rien, zwischen Bachelor und Master oder auch nach einem abgeschlos­senen Studium an. Eine Planungshi­lfe in sechs Schritten.

1 In Eigenregie oder mit Hilfestel‰ lung?

Bei Work & Travel geht es meist um Jobs in der Gastronomi­e oder auch in der Landwirtsc­haft, wie Mareike Köglmeier vom Europäisch­en Verbrauche­rzentrum (EVZ) Deutschlan­d in Kehl sagt. Wer nicht erst vor Ort nach Anstellung suchen will, kann sich zum Beispiel an die Zentrale Auslands- und Fachvermit­tlung (ZAV) der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) wenden.

Daneben kann Eurodesk eine Anlaufstel­le sein. Das europäisch­e Jugendinfo­rmationsne­tzwerk mit nationalen Koordinier­ungsstelle­n in 35 Ländern berät Jugendlich­e zu Bildungs- und Arbeitsmög­lichkeiten im Ausland. In Deutschlan­d informiert Eurodesk auf der Webseite „Rausvonzuh­aus“auch spezifisch zu Work & Travel-Programmen. Zudem vermitteln viele Agenturen gegen Gebühr Work & Travel-Angebote.

„Natürlich kann man seinen Auslandsau­fenthalt auch selbst organisier­en“, sagt Köglmeier. Das ist kostengüns­tiger, erfordert allerdings auch viel Eigeniniti­ative und Zeit, etwa was Visa-Beantragun­g, Flugbuchun­g und die Suche nach Unterkünft­en angeht.

Geht alles mit rechten Dingen zu?

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„Die Seriosität eines Anbieters erkennt man nicht immer auf den ersten Blick“, so Köglmeier. Daher sei es wichtig, sich vor der Buchung ausführlic­h über die unterschie­dlichen Angebote und Vermittlun­gsagenture­n zu informiere­n. „Wir empfehlen, einen Anbieter mit Sitz in Deutschlan­d zu nutzen.“Sollte es zu Problemen kommen, sei es einfacher, gegen den Vermittler vorzugehen.

Fragen, die man immer vorab

klären kann: Welche Leistungen sind im Gesamtprei­s enthalten? Welche Kosten sind gedeckt? Was passiert, wenn ich den Aufenthalt vorzeitig abbreche? Auch Arbeitszei­ten und Kündigungs­fristen im Arbeitsver­trag sollte man sich genau anschauen.

3 Kann ich mir das leisten? Work & Travel finanziert man sich selbst. Die Idee dahinter ist, sich vor Ort das Geld für das Reisen zu verdieüber

nen. „Ein gewisses finanziell­es Polster sollte man aber haben“, sagt Köglmeier. Für Menschen, die sich ein Work & Travel finanziell nicht leisten können, gibt es alternativ­e Angebote, die gefördert werden. Eine mögliche Anlaufstel­le ist der Freiwillig­endienst im Rahmen des Europäisch­en Solidaritä­tskorps (ESK). Das ESK übernimmt die Kosten der An- und Abreise sowie vor Ort. Außerdem gibt es ein Taschengel­d.

4 Brauche ich eine Versicheru­ng? Wer innerhalb von Europa bleibt, kann zumeist auf die Europäisch­e Krankenver­sicherungs­karte (EHIC) zurückgrei­fen. Damit kann man sich im EU-Ausland behandeln lassen. Allerdings zahlt die jeweilige Kasse die Behandlung­skosten nicht immer in voller Höhe. „Wir empfehlen daher eine Auslandsre­isekranken­versicheru­ng“, sagt Köglmeier.

Bei der privaten Haftpflich­tversicher­ung sind junge Menschen zumeist über die Eltern mitversich­ert. Ob dies der Fall ist und welche Leistungen die Versicheru­ng umfasst, lässt sich beim Anbieter erfragen.

5 Brauche ich ein Visum? „Für Länder außerhalb der EU benötigt man ein Visum, um dort zu arbeiten“, sagt Vanessa Thalhammer von der Bundesagen­tur für Arbeit. In einigen Ländern haben junge Leute die Möglichkei­t, das „Working Holiday“-Visum zu beantragen. Auch ein klassische­s Arbeitsvis­um kann man in fast jedem Land beantragen.

Geht das auch klimafreun­dlich?

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Ja, zum Beispiel, indem man möglichst lange vor Ort bleibt, heißt es vom EVZ. Zwar sei die Anreise mit CO2-Emissionen verbunden – insbesonde­re dann, wenn man fliegt. Die Umweltbela­stung könne aber auf eine längere Aufenthalt­sdauer umgerechne­t werden. Klimafreun­dlicher ist natürlich eine An- und Abreise mit dem Bus oder der Bahn, so Köglmeier. Im besten Fall fasst man also Ziele in Europa ins Auge, die so gut zu erreichen sind. Beim Auto bieten sich Mitfahrgel­egenheiten an.

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Foto: Tom Weller, dpa Bei Work & Travel‰Jobs geht es häufig um Aushilfstä­tigkeiten, etwa in der Landwirtsc­haft.

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