Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Naiv oder heuchleris­ch

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Zum Interview „Wir erleben eine Rück‰ kehr zur klassische­n Machtpolit­ik“(Titel‰Thema) vom 4. Juni:

Viele der Ansichten von Herrn Münkler teile ich. Allerdings habe ich bei dem Interview das Gefühl, dass mir die aktuellen Ereignisse als Beginn einer Weltveränd­erung dargestell­t werden: Zukünftig werden fünf Großmächte den Ton angeben, der Markt wird die Regeln setzen … Ist das nicht bereits Realität? Und warum wird der Ukraine-Krieg als Schockerle­bnis dargestell­t? Das ist nicht der erste und einzige Krieg in unserer Zeit. Ist es nicht Heuchelei von Medien und Gesellscha­ft, so zu tun, als wäre dieser Krieg schockiere­nder als zum Beispiel der im Irak, in Syrien, Afghanista­n, im Kosovo? Oder ist es Naivität? Wenn Menschen einander hassen, bekämpfen und leiden, dann ist das überall gleich schlimm. Die Welt wandelt sich nicht dadurch. Gäbe es einmal keine Kriege mehr, dann erst könnte man sagen, dass sie sich wirklich verändert hat. Angelika Pilz, Kissing

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