Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Claus Peymann klagt über Verschwinden der Theater
Theatermacher Claus Peymann hadert mit der Bühnenwelt. Das Theater hat nach seiner Einschätzung an Einfluss verloren. Es sei seltener Thema als früher, sagte der Regisseur. Manchmal denke er „in der tiefsten Melancholie, vielleicht ist das Theater tatsächlich tot?“
Der Fußball, die Fußballgötter seien die eigentlichen Künstler geworden. Früher sei das griechische, antike Theater gefüllt gewesen wie ein fettes Fußballstadion, sagte Peymann, der am Dienstag, 7. Juni, 85 Jahre alt wird. „Der Fußball, den ich selber liebe – vor allem Werder Bremen und Union Berlin –, liefert mit einem Torwart wie zuletzt im Spiel Liverpool gegen Madrid vielleicht den Hamlet unserer Zeit.“Vielleicht klinge das resigniert, aber es sei wahr: „Das Theater ist aus den Feuilletons fast verschwunden“, sagte Peymann. (dpa)