Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zusätzliche Millionen fließen für Sanierungen
Bildung
Die Stadt verwendet unerwartete Mehreinnahmen, um gestiegene Baupreise abzufedern und Brandschutzmaßnahmen in Schulen umzusetzen. In diese Projekte werden die sechs Millionen Euro gesteckt.
Schlüsselzuweisungen sind zentrale Einnahmequellen der bayerischen Kommunen. Städte und Landkreise können frei entscheiden, wofür sie das Geld verwenden wollen. Die finanziell klamme Stadt Augsburg hat nun sieben Millionen Euro mehr aus diesem Topf bekommen als geplant. Das Gros des unerwarteten Geldsegens – sechs Millionen – fließt in Schulsanierungen. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) und Inge Zuleger (Schulverwaltungsamt) informierten den Fachausschuss, in welche Vorhaben die Mittel des Freistaats gesteckt werden sollen.
Baukostensteigerungen machen gerade allen Verantwortlichen zu schaffen. Auch an der LöweneckSchule in Oberhausen und der St.Anna-Grundschule in der Innenstadt sind die kalkulierten Sanierungskosten in Höhe von rund 16 beziehungsweise 5,2 Millionen Euro nicht zu halten. Jeweils rund 1,2 Millionen Euro aus den Schlüsselzuweisungen sollen die gestiegenen Kosten kompensieren. Beide Vorhaben könnten ohne die zusätzlichen Mittel nicht fortgeführt wurden, hieß es. Das übrige Geld fließt in Brandschutzsanierungen an der Goethe-Mittelschule in Lechhausen und der Schubertschule in Göggingen, des Weiteren soll die elektrische Anlage im Gymnasium bei St. Anna ertüchtigt werden.
In Bildungsausschuss stießen die Pläne auf einhellige Zustimmung, darüber hinaus gab es auch via Pressemitteilungen parteiübergreifend Zustimmung. Ruth Hintersberger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CSU, spricht von einem „starken Signal an unsere Kinder“. Es seien nun wichtige Entscheidungen getroffen worden, um die Sicherheit unserer Kinder auch
weiterhin gewährleisten zu können. Marie Rechthaler, die bei den Grünen dieselben Funktionen innehat, hält eine „klare Strategie“für notwendig, um auch für weitere Schulen Erfolge erzielen zu können. „Dafür ist es unbedingt notwendig, dass die Priorisierung der Augsbur
ger Schulen referatsübergreifend stattfindet.“
Der Verwendungszweck der sechs Millionen stößt auch bei der Opposition auf Zustimmung. Tatjana Dörfler, bildungspolitische Sprecherin der SPD, sagt: „Die Stadtregierung setzt damit exakt
unsere Forderung um, zusätzliche Einnahmen für die Sanierung der Augsburger Schulen zu verwenden.“Neben gut ausgestatteten Schulen wäre es aus Sicht von Frederik Hintermayr (Linke) noch wichtig, Lehrkräfte von fachfremden Aufgaben wie der Betreuung der schulischen IT zu entlasten. „Zumindest bei den städtischen Schulen könnte die Stadt Augsburg hier mit gutem Beispiel vorangehen und entsprechende Stellen für die Betreuung der Schul-IT schaffen“, so der stellvertretende Fraktionschef.