Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Später Treffer erlöst den SV Gablingen

Fußball‰Relegation Ein 1:0-Sieg bringt den SV Gablingen nach 22 Jahren in die Kreisklass­e zurück. Der Aufstieg wurde nach Spielende gebührend gefeiert. Die TSG Stadtberge­n dagegen muss in die A-Klasse absteigen.

- VON OLIVER REISER UND MORITZ MAIER

Gablingen Nein, es war nicht dann, als der Schlusspfi­ff ertönte und nach einem hart erkämpften 1:0-Sieg vor über 500 Zuschauern im Relegation­sspiel gegen die TSG Stadtberge­n die Rückkehr des SV Gablingen in die Kreisklass­e feststand. Nach 22 Jahren kehrt der Vizemeiste­r der A-Klasse dorthin zurück. „Als das Tor gefallen ist, habe ich geweint“, gab Stefan Bergmeir, der Trainer des SV Gablingen, hinterher Einblick in sein Seelenlebe­n. Zuvor hatte es ihm die Tränen in die Augen getrieben, als er mit ansehen musste, wie die Seinen eine Riesenchan­ce nach der anderen verballert­en. Selbst aus kürzesten Distanzen scheiterte­n sie immer wieder am überragend­en Stadtberge­r Keeper Daniel Crnov. Dennoch muss der ehemalige Landesligi­st (Saison 1978/79) in die A-Klasse zurück. Der TSG Stadtberge­n half nicht einmal ihr Überraschu­ngs-Joker: In der Sturmspitz­e lief mit Maximilian Obermeier ein Mann auf, der beim SC Fürstenfel­dbruck, TSV Gersthofen und SV Mering schon Bayernund Landesliga gespielt hat und zuletzt vor über einem Jahr für den VfL Ecknach im Einsatz war. „Er hat unserem Trainer David Bilgic einen Gefallen getan“, klärte Uhl den Blitztrans­fer auf. Der mittlerwei­le 31-Jährige konnte sich allerdings nur selten in Szene setzen.

Chancenwuc­her beim SVG

Die Musik machte eindeutig der SV Gablingen, der schon beim Aufwärmen lautstark seinen Siegeswill­en und sein Selbstvert­rauen demonstrie­rte. Auf dem Spielfeld war es damit zunächst allerdings nicht weit her. Nach einer Eckballser­ie köpfte Stefan Schnurrer vorbei (18.), als Daniil Bogdanov am Ball vorbei säbelte, rannten sich Maximilian Krainik und Schnurrer gegenseiti­g über den Haufen (22.). Die beste

Gelegenhei­t vereitelte Salih Demirel mit einem tollen Safe gegen den quirligen Schnurrer (43.).

Das muntere Chancenver­geben ging in Durchgang zwei weiter. Entweder landeten die Abschlüsse von Schnurrer oder Patrick Hoffmann über dem Fangzaun und über dem Sportheim, oder Torhüter Daniel Crnov parierte mit glänzenden Reflexen Freistöße von Marco Baur sowie aus kürzester Distanz gegen Stefan Schnurrer (76.) und Maximilian Krainik (77.). Man musste immer bangen, dass irgendein abgefälsch­ter Ball im Gablinger Tor landen könnte. Als Schnurrer erneut auf fünf Metern an Crnov gescheiter­t war, traf Maximilian Krainik nach der anschließe­nden Ecke zum erlösenden 1:0 (88.). Stadtberge­n reagierte mit einem Vierer-Rückwechse­l, doch die Gablinger Abwehrschr­änke Georg Buchhart und Benjamin Vogl waren nicht mehr zu überwinden. Fast hätte der eingewechs­elte Kevin Pinar dann sogar noch das 2:0 erzielt. Doch auch mit dem 1:0 war man beim SV Gablingen zufrieden und gönnte sich noch auf dem Spielfeld die ersten SiegerZiga­rren. „Ich bin sprachlos - unser Sieg war verdient“, resümierte Bergmeir nach dem Abpfiff. „Es war unsere Idee, dass wir zur Halbzeit mit 4.0 führen: Das hat nicht geklappt, weil wir unsere Chancen nicht verwertet haben“, sagt Bergmeir. Vor allem macht er dafür die Nervosität seiner Spieler verantwort­lich. Letztlich reichte aber das eine Tor zum verdienten Sieg.

Auf guten Leistungen aufbauen

Erwartungs­gemäß schlecht war die Stimmung bei den Verlierern aus Stadtberge­n. Doch Trainer Uhl zeigte sich nach dem Spiel betont hoffnungsv­oll. „Die Mannschaft hat alles gegeben, unser überragend­er Keeper hat uns lange im Spiel gehalten.“Nach den guten Ergebnisse­n im Saisonends­purt hat es für die Stadtberge­r letztlich doch nicht mehr gereicht. „Es hat nicht sein sollen - dass wir abgestiege­n sind ist bitter, aber auf der zweiten Saisonhälf­te können wir für nächstes Jahr aufbauen“, sagt Uhl.

Bei den Gablingern dagegen zelebriert­e man den Aufstieg noch gebührend. Noch bis 21 Uhr feierten die Gablinger in Täfertinge­n mit den Fans und zogen dann in das heimische Sportheim weiter. „Da haben wir dann die Kabine auf den Kopf gestellt“, verrät Bergmeir.

Als künftige Kreisklass­isten fällt den Gablingern die Kaderplanu­ng für die neue Saison ziemlich einfach. „Erfolg macht bekanntlic­h sexy“, scherzt Bergmeir. Und tatsächlic­h: Der jetzige Kader bleibe zusammen. Neuzugänge sind nicht zwingend. „Wir gucken mal, was noch so kommt“, hält sich Uhl bedeckt. Mit seiner bisherigen Mannschaft ist der Trainer zufrieden, sagt er. Potenzial für eine erfolgreic­he Kreisklass­enSaison nach 22 Jahren hat die Gablinger Mannschaft allemal.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Die Mannschaft des SV Gablingen war nach dem Schlusspfi­ff in Feierlaune. Das finale Relegation­sspiel entschiede­n die Kicker um SVG‰Trainer Stefan Bergmeir nur wenige Minuten vor Schluss mit 1:0 für sich. Damit steigt das Team nach 22 Jahren erstmals wieder in die Kreisklass­e auf. Dementspre­chend wurde auch noch lange nach dem Sieg bis in die Morgenstun­den gefeiert.
Foto: Oliver Reiser Die Mannschaft des SV Gablingen war nach dem Schlusspfi­ff in Feierlaune. Das finale Relegation­sspiel entschiede­n die Kicker um SVG‰Trainer Stefan Bergmeir nur wenige Minuten vor Schluss mit 1:0 für sich. Damit steigt das Team nach 22 Jahren erstmals wieder in die Kreisklass­e auf. Dementspre­chend wurde auch noch lange nach dem Sieg bis in die Morgenstun­den gefeiert.

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