Augsburger Allgemeine (Land Nord)

In Zukunft ohne mich

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Zu „Stoischer Virtuose“(Feuilleton) vom 4. Juni:

Wenn man Eric Clapton sehen und hören will, ist allein eine Vorband schon ein Ärgernis, bedeutet es doch, dass man eine Stunde später ins Bett kommt. Wenn dann die erste Reihe der Musiker auf der Bühne, darunter Clapton, permanent im Dunkeln steht, weil keine Scheinwerf­er darauf gerichtet sind, wird es noch ärgerliche­r (und unverständ­lich). Wenn man dazu noch von den Herren hinterm Mischpult einen fürchterli­chen Brei präsentier­t bekommt, die das Wort „Mix“sehr wörtlich nehmen, dann schwillt einem langsam, aber sicher der Kamm. Und wenn man dann noch bedenkt, dass man in Zeiten großer Inflation für diesen unausgegor­enen Lärm, ohne Clapton auch wirklich gesehen zu haben, vollkommen überzogene 212 Euro hingelegt hat, so ist dies an Unverschäm­theit nicht mehr zu überbieten. Ihre Autorin hat leider kaum etwas davon erwähnt. Für mich war dies das letzte Livekonzer­t; da kaufe ich mir lieber einen Mitschnitt auf Blu-Ray, das ist billiger und meist exzellent abgemischt.

Lothar Michael Ernst, Augsburg

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