Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer ist schuld am Zugunglück?

Verkehr Staatsanwa­ltschaft ermittelt gegen drei Bahn-Mitarbeite­r.

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Garmisch‰Partenkirc­hen Nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirc­hen hat die Staatsanwa­ltschaft ein Ermittlung­sverfahren gegen drei Mitarbeite­r der Deutschen Bahn wegen des Anfangsver­dachts der fahrlässig­en Tötung eingeleite­t. „Es handelt sich bisher um einen Anfangsver­dacht“, sagte die Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft München II, Andrea Grape. Bis zum Abschluss der Ermittlung­en bleibe offen, ob die Mitarbeite­r tatsächlic­h Mitschuld trügen. Auch hier gelte die Unschuldsv­ermutung.

Der Regionalzu­g nach München war am Freitag kurz nach der Abfahrt entgleist. Dabei starben vier Frauen und ein 13-Jähriger, rund 40 Menschen wurden verletzt. Eine verletzte Frau ist weiter in einem kritischen Zustand. Unter den getöteten Frauen sind zwei 30 und 39 Jahre alte Mütter aus der Ukraine. Sie waren dem Vernehmen nach mit ihren Kindern nach Bayern geflüchtet. Zudem starben eine 51-Jährige aus Wiesbaden und eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München.

Warum der Zug entgleiste, ist nach wie vor unklar. Offensicht­lich rücken jedoch Schienen und Fahrgestel­le ins Zentrum der Untersuchu­ngen. Der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann (CSU) betonte im Bayerische­n Rundfunk, die Unfallursa­che werde „mit dem Schwerpunk­t in Richtung technische Defekte gesucht“. Fahrgestel­le von Waggons seien sichergest­ellt worden, und es werde auch überlegt, inwiefern einzelne Schienen oder Schwellen sichergest­ellt werden müssten. Nach einem Bericht der Zeitung Die Welt plante die Bahn auf der Unglücksst­recke in Kürze Sanierungs­arbeiten an den Gleisen.

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Foto: Angelika Warmuth, dpa Polizisten auf dem Gleis. Vier Tage nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch‰Partenkirc­hen mit fünf Toten und vielen Ver‰ letzten ist die wichtigste Frage noch ungeklärt: Wie konnte es dazu kommen?

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