Wunderbares und Mysteriöses aus Wien

Dass den Wiener so schnell nichts aus der Fassung bringen kann, ist bekannt. Die Lage mag zwar manchmal hoffnungslos, aber doch nie ernst sein – das gilt im Alltag, in der Politik und nicht zuletzt im Fußball. Zu sehen war dies zuletzt beim Länderspiel von Felix Austria gegen Dänemark. Beim Heimspieldebüt des neuen ÖFB-Teamchefs Ralf Rangnick war alles bereit: die Mannschaften, die Fans, die Trainer – nur der Strom nicht.

Im zweiten Bezirk Leopoldstadt war der Strom großflächig ausgefallen. Das bedeutete nicht nur, dass am Prater Menschen in ihren Fahrgeschäften feststeckten, sondern auch, dass im Ernst-Happel– Stadion nach und nach die Geräte ihren Dienst versagten. Erst verabschiedete sich der Videowürfel, dann fiel auch noch die Flutlichtanlage aus. Letztlich führte es dazu, dass der Anpfiff um 90 Minuten verschoben werden musste.

Doch eines war nicht ausgefallen: die Musikanlage. Und eigentlich braucht der Wiener im Zweifelsfall ja auch nichts anderes. Mit Musik von Falco oder dem Donauwalzer unterhielt der Stadionsprecher die Zuschauer – und bei der Gelegenheit erfanden die derart beseelten Stadiongänger eine bislang unbekannte Möglichkeit, die Zeit im Stadion zu verbringen: die HandyLaola. Anstatt wie sonst mit erhobenen Händen eine Welle durch die Plätze schwappen zu lassen, schalteten die Zuschauer die Lichter an ihren Smartphones an und aus.

Das war wunderbar, mindestens.

Mindestens mysteriös war es hingegen, was dem dänischen Spieler Andreas Skov Olsen nach Abpfiff aufgefallen war: Im Mittelkreis klaffte auf einmal ein tiefes Loch, mitten im Rasen. Während des Spiels war offenbar noch alles in Ordnung, doch als der Däne die Stelle betrat, sank sein linker Fuß bis zum Knöchel ein. Das ist nicht ganz ungefährlich, doch bis zur Partie gegen Frankreich am Freitag soll das schwarze Loch zugeschüttet sein. Nun seien „spezialisierte Techniker“am Werk, so der österreichische Verband. Dass ein Stadion gleich doppelt für Schlagzeilen sorgt, gibt es auch nur in Wien.

Foto: Twitter Ein Loch – mitten im Rasen. So gesche‰ hen in Wien.