Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Ein Asyl-Plan mit Tücken

- VON BERNHARD JUNGINGER bju@augsburger‰allgemeine.de

Die Migrations­pläne der Ampel bauen auf einem falschen Prinzip auf, auch wenn sie in der Praxis ganz ordentlich funktionie­ren könnten. Menschen, die kein Anrecht auf Asyl haben, irgendwann mit einem legalen Aufenthalt­sstatus zu belohnen, schafft Präzedenzf­älle und Fehlanreiz­e.

Ein liberales Asylrecht hat auch viele Migrantinn­en und Migranten, die weder vor Gewalt, Krieg oder Terror fliehen noch politisch verfolgt waren, nach Deutschlan­d gelockt. Ihnen zunächst eine einjährige Aufenthalt­serlaubnis auf Probe zu gewähren, ist ein pragmatisc­her Ansatz. Wenn sie dann ihren Lebensunte­rhalt sichern können und die deutsche Sprache beherrsche­n, erhalten sie eine dauerhafte Aufenthalt­serlaubnis.

Die Reform des Zuwanderun­gsrechts aber muss trotzdem weitergehe­n. Es braucht klarere, einfachere Pfade für Zuwanderer, die in Deutschlan­d Arbeit und Perspektiv­en suchen. Und zwar Pfade, die von denen für das Asyl klar getrennt sind. Funktionie­ren wird das alles nur, wenn die Ampel-Koalition auch ihre Ankündigun­g umsetzt, für mehr Konsequenz zu sorgen. Straftäter und Gefährder etwa müssen zügig abgeschobe­n werden.

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