Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kleingärten mit neuem Namen
Anlage heißt jetzt „Am Alten Postweg“
Kleingärtner wie Betreiberin der Gartenwirtschaft hatten kein Problem damit: Der Name Karl-Freytag sollte geändert werden – ein Wunsch der Stadtspitze. So suchte man nach einer neuen Bezeichnung. Die Lage des Areals zwischen Hochfeld und Haunstetter Straße ist nun namensgebend: „Am Alten Postweg“.
Gabriele Sachs, Pächterin der 2014 übernommenen Gartenwirtschaft, sagt, sie hatte sich gleich daran gemacht, auch ihr Lokal umzubenennen, in „Postweg-Stuben“. Kosten für neue Banner und ein Schild mit dem Hinweis „öffentliche Gaststätte“: „Um die 500 Euro“, sagt die 60-jährige Betreiberin. Wie viele Pächter einer der 145 Parzellen hat sie aber Verständnis
Namen des NSAnhängers Karl Freytag sollte weichen
dafür, dass die Stadt den Namen schnell loswerden wollte. Einst hatte damit Karl Freytag, ein Wegbereiter der Kleingarten-Idee, gewürdigt werden sollen. Doch dass es sich bei ihm auch um einen ausgemachten NS-Anhänger gehandelt hatte, wog bei der Entscheidung der Augsburger für eine Umbenennung schwerer als Freytags Verdienste für die Kleingartenbewegung.
Der Zuschuss für die Kosten im Zusammenhang mit der Umbenennung wurde von der städtischen Wirtschaftsförderung bewilligt. Schreiben und Überweisung seien eingegangen, bestätigt Karin Heilgemeir, Vorsitzende der Kleingartenanlage, die jetzt ebenfalls unter „Alter Postweg“firmiert. Die für neue Schilder investierten 500 Euro reiche der Verein an die Wirtin der Gartenwirtschaft weiter.
Auch die Gärtner haben alles auf den neuen Namen umgestellt. „Wir haben Schilder montiert und alles Nötige für die Verwaltung der Anlage veranlasst“, so Heilgemeir. Wie und wann die Einweihungsfeier gestaltet werde, werde sich noch entscheiden.