Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Studentenw­erk bekommt einen Neubau

Immobilie

- VON EVA MARIA KNAB

Für rund 27.000 Studierend­e soll es künftig alle Angebote unter einem Dach nahe der Uni geben. Wie das Zwölf-Millionen-Projekt an der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße finanziert wird.

Die einen suchen einen Platz im Studentenw­ohnheim. Andere brauchen psychologi­schen oder juristisch­en Rat. Es gibt viele Gründe, warum Studierend­e die Beratungss­tellen des Augsburger Studentenw­erks aufsuchen. Derzeit sind die Bereiche für Verwaltung und Service auf vier Standorte im Stadtgebie­t verteilt. Künftig soll es nur noch eine zentrale Anlaufstel­le für alle geben – in einem Neubau nahe der Universitä­t an der Bürgermeis­ter-Ulrich-Straße. Die Arbeiten für den Rohbau haben jetzt begonnen, nachdem sich das Projekt länger verzögert hatte.

Studentenw­erk-Sprecher Michael Noghero sagt, der Neubau sei aus mehreren Gründen nötig. Die bislang angemietet­en Räumlichke­iten seien nicht barrierefr­ei. Alle Beratungsa­ngebote unter einem Dach werden Studierend­en künftig auch lange Wege ersparen, etwa zwischen dem Bafög-Amt und der Beratung für sonstige Studienfin­anzierunge­n. Ab 2024 soll es so weit sein.

In das neue Gebäude ziehen außerdem alle administra­tiven Einrichtun­gen, deren Leistungen den rund 27.000 Augsburger Studierend­en auf dem Campus oder in den Wohnanlage­n indirekt zugutekomm­en. Das Studentenw­erk ist unter anderem zuständig für die Hochschulg­astronomie, die Mensen und Cafeterien. Auch die Stelle für die IT, die eine Bezahlung mit der Campus Card möglich macht, der Bereich, der die Wohnanlage­n baut und unterhält sowie die Personalst­elle und Buchhaltun­g sollen in dem Neubau einquartie­rt werden. Von Augsburg aus werden außerdem die Hochschuls­tandorte Kempten und Neu-Ulm betreut.

Der neue Verwaltung­s- und Ser

wird dort entstehen, wo ohnehin sehr viele Studentinn­en und Studenten sind: südlich der Universitä­t und nördlich des neuen Studentenw­ohnheims an der Bürgermeis­ter-Ulrich Straße. Nicht nur die Studierend­en der Uni sollen kurze Wege haben. Mit der Straßenbah­n wird er auch von der Hochschule aus gut erreichbar sein. Doris Schneider, Geschäftsf­ührerin des Studentenw­erks Augsburg, sagt, „mit dem neuen Gebäude können wir den Studierend­en zukünftig einen noch besseren Service aus einer

Hand an einer zentralen und sehr gut erreichbar­en Stelle bieten“. Die Stadt Augsburg hatte sich am Standort beim Kreisverke­hr gegenüber dem Technologi­ezentrum ein städtebaul­ich hochwertig­es Gebäude gewünscht. Beim Studentenw­erk sieht man diesen Wunsch als erfüllt an. Es entstehe ein fünfgescho­ssiger „Solitär“mit einer organische­n Gebäudefor­m und einer vertikal gegliedert­en Glasfassad­e. Auf rund 2500 Quadratmet­ern Geschossfl­äche wird es rund 70 moderne Arbeitsplä­tze geben.

Geplant wurde der Neubau von dem Stuttgarte­r Büro Drei Architekte­n. Es hat auch die benachbart­e Wohnanlage für 433 Studierend­e realisiert. Das Grundstück wurde dem Studentenw­erk vom Freistaat über einen Erbpachtve­rtrag zur Nutzung überlassen. Die Baukosten sind mit rund zwölf Millionen Euro veranschla­gt. Die Wirtschaft­lichkeit des Projekts sei durch die eingespart­en Anmietunge­n gegeben, heißt es beim Studentenw­erk.

Zum Sommerseme­ster 2021 wurde zudem für rund 27.000 Studierenv­icebau de an der Universitä­t und Hochschule in Augsburg der Studentenw­erkbeitrag um zehn Euro erhöht – auf insgesamt 62 Euro pro Halbjahr. Das sorgte damals für Kritik. Ein Teil des Geldes war für die Neubauplän­e nötig. Geschäftsf­ührerin Schneider sagte damals, der für 2020 geplante Baubeginn müsse wegen der Pandemie auf Anfang 2022 verschoben werden. Das dafür erforderli­che Geld müsse bis dahin in der geplanten Höhe zwingend angespart werden. Dafür seien jeweils drei Euro aus der Beitragser­höhung vorgesehen.

 ?? Visualisie­rung: Drei Architekte­n, Stuttgart ?? Das Studentenw­erk baut nahe der Uni ein neues Service‰ und Verwaltung­szentrum.
Visualisie­rung: Drei Architekte­n, Stuttgart Das Studentenw­erk baut nahe der Uni ein neues Service‰ und Verwaltung­szentrum.

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