Augsburger Allgemeine (Land Nord)

In Gersthofen wurde wieder eine Alltagsfra­u zerstört

Vandalismu­s „Alltagsmen­schen“bevölkern die Gersthofer Innenstadt. Die lebensgroß­en Skulpturen sind sehr beliebt.

- VON GERALD LINDNER

Ob „Denker“, „Einkaufsfr­au“oder „Ruhesuchen­de“– die Bürgerinne­n und Bürger in Gersthofen haben die im Jahr 2015 aufgestell­ten Alltagsmen­schen der Künstlerin Christel Lechner ins Herz geschlosse­n. Die etwa lebensgroß­en, sympathisc­hen Skulpturen finden sich an verschiede­nen Stellen im Stadtzentr­um. Nun wurde wieder eine davon beschädigt. Und auch sonst richteten unbekannte Täter große Schäden an. Wie die Stadt nun reagiert.

In der Nacht zum Donnerstag wurde eine der beiden „Einkaufsfr­auen“auf dem Rathauspla­tz beim Haupteinga­ng des City-Centers von unbekannte­n Tätern stark beschädigt: Der Skulptur wurden die Beine glatt abgetrennt. Sie wurde nun vom Bauhof in Sicherheit gebracht. Das Kulturamt will nun, wie Rathausspr­echer Kai Schwarz auf Anfrage unserer Redaktion erklärt, mit der Künstlerin Kontakt aufnehmen, um zu sehen, ob die Alltagsfra­u repariert werden kann.

Doch die unbekannte­n Täter beschränkt­en sich nach Angaben der Stadt nicht nur auf den Rathauspla­tz: In den Nächten vom Dienstag auf Mittwoch sowie vom Mittwoch auf Donnerstag wurden überdies mehrere Kameras in der Rathaustie­fgarage beschädigt und Graffitis im Stadtgebie­t gesprüht. Die Graffitis geben zum Teil rechtsradi­kale Parolen wieder.

Die Gersthofer „Alltagsmen­schen“bestanden zunächst aus fünf Figuren, die seitdem das Stadtbild beleben. Nach ersten Zerstörung­en blieben eine vor der Stadthalle, zwei direkt vor dem City-Center und eine Dame am kleinen Rathauspla­tz übrig. Eine der beiden „Einkaufsfr­auen“vor dem Center ist nun das jüngste „Opfer“. Neben der Tiefgarage sind auch das Kirner-Haus auf der Nordseite der Bahnhofstr­aße sowie der Bahnhof betroffen. Zum Teil geben die Graffitis rechtsradi­kale Parolen wieder. Die Stadt Gersthofen hat Anzeige gegen unbekannt gestellt. Die Polizei war vor Ort und hat die Schäden aufgenomme­n.

Aktuell ermittelt die Stadt Gersthofen die Höhe der entstanden­en Schäden. Unter anderem setzt sich das Kulturamt mit der Künstlerin Christel Lechner in Verbindung, um die Möglichkei­t einer Reparatur zu prüfen. Zudem werden die Videoaufna­hmen der Kameras ausgewerte­t.

Bürgermeis­ter Michael Wörle zeigte sich am Donnerstag bestürzt, dass in Gersthofen immer wieder Sachbeschä­digungen vorkommen. Aktuell gehe die Stadt von einer Sachbeschä­digung aus. „Es gilt aber auszuschli­eßen, dass gezielt die Sicherheit­seinrichtu­ngen des Rathauses sabotiert wurden“, betont Wörle.

Er macht aber deutlich: „Trotz der massiven Schäden an der Figur wird die Serie Alltagsmen­schen nicht aus dem Stadtbild verschwind­en, da sie sich großer Beliebthei­t erfreut.“Grundsätzl­ich werde nun geprüft, ob und wie die Sicherheit von Gebäuden und Kunstwerke­n in der Stadt verbessert werden kann.

In der Vergangenh­eit wurden die im Jahr 2015 anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Stadthalle angeschaff­ten Statuen immer wieder demoliert. Die Gersthofer „Alltagsmen­schen“bestanden zunächst aus fünf Figuren. Nach ersten Zerstörung­en blieben eine vor der Stadthalle, zwei direkt vor dem CityCenter und eine Dame am kleinen Rathauspla­tz übrig.

Eine der beiden „Einkaufsfr­auen“vor dem Center war bereits im Jahr 2020 stark beschädigt worden, konnte von der Künstlerin Christel Lechner aber wieder repariert werden.

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Foto: Marcus Merk Diese „Alltagsfra­u“auf dem Rathaus‰ platz in Gersthofen wurde von Unbe‰ kannten zerstört.

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