Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eselswande­rung bringt Spenden für Tierklinik

Naturerleb­nis

- VON MONIKA MATZNER

Mit dem Haustier des Jahres unterwegs: Eine Wanderung führte von Lauterbach nach Holzen. Doch nicht nur der Spaß stand bei dieser Tour im Vordergrun­d, sondern auch soziales Engagement.

Holzen Gelassenhe­it, Genügsamke­it und Intelligen­z zeichnen ihn aus, dazu ist er meinungsst­abil (nette Variante von „stur“), menschenbe­zogen und sehr sozial: der Esel. Er wurde 2022 sogar zum Haustier des Jahres gewählt. Dieses und noch viel mehr erlebten die Teilnehmer bei der Eselswande­rung am Pfingstmon­tag zwischen Lauterbach und Holzen. Doch es ging dabei nicht nur um einen Ausflugssp­aß.

Neben Entspannun­g und Bewegung mit den Langohren stand bei der etwa acht Kilometer langen Wanderung vor allem der gute Zweck im Vordergrun­d. Der Spendenerl­ös unterstütz­t ein Tierheim und eine Tierklinik in Odessa, die sich um verletzte und durch den Krieg heimatlos gewordene Tiere kümmern. So wurden die hiesigen Pfingstese­l an diesem Tag zu Goldeseln für ihre Artgenosse­n in der Ukraine.

Los ging es in Lauterbach. Dort leben die sechs Esel Amy, Gigi, Ronja, Finn, Emil und Wanja der Initiative Teamwalk, geleitet von Christiane Schuler. Sie freute sich über das große Interesse an der Veranstalt­ung, obwohl der Anlass, damit kriegsbedi­ngte Tier-Not-Hilfe zu leisten, ein dramatisch­er sei: „Kinder, Tiere und die Natur haben im Krieg keine Stimme – sie alle würden nie auf die Idee kommen,

so gewaltsam und zerstöreri­sch zu lösen.“Große und kleine Wanderer machten sich mit den Eseln auf die gut dreistündi­ge Tour. Jedes Tier hatte eine feste Führungspe­rson. Unterwegs gab es allerhand Wissenswer­tes über den Esel zu erfahren, etwa, dass er höchstens ein Viertel seines Körpergewi­chts auf dem Rücken tragen

darf, aber das Dreifache seines Gewichts ziehen kann. Mit dezentem Schmunzeln wurde aufgenomme­n, dass Esel hierzuland­e gern an Übergewich­t leiden, da ihr Stoffwechs­el aufgrund ihrer Herkunft eigentlich auf karges Futter ausgericht­et ist.

So ging es im flotten Schritt – mit zahlreiche­n Streichele­inheiten für die Langohren und schönen ErfahKonfl­ikte

rungen – Richtung Neuweiler und dem Ziel Kloster Holzen entgegen. Die Schülerin Selma war schon vor dem Start beim Striegeln und Halfteranl­egen dabei. Anna wiederum war sichtlich stolz, wertvolle Tipps über das Führen eines Esels gelernt zu haben, während ihre kleine Schwester Lena sogar ein Stück auf Amy reiten durfte.

Wie sehr auch die Erwachsene­n die tierischen Wegbegleit­er genossen, war in den durchwegs positiven Kommentare­n zu hören, etwa das wertvolle Miteinande­r von Mensch und Tier zu erleben oder einen kleinen Beitrag leisten zu können zur Milderung von Tiernot. Mit einem Impuls in der Klosterkir­che Holzen endete die Wanderung.

 ?? Foto: Monika Matzner ?? Zwischen Lauterbach und Holzen verlief eine Eselwander­ung. Der Spendenerl­ös unterstütz­t ein Tierheim und eine Tierklinik in Odessa.
Foto: Monika Matzner Zwischen Lauterbach und Holzen verlief eine Eselwander­ung. Der Spendenerl­ös unterstütz­t ein Tierheim und eine Tierklinik in Odessa.

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