Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Warum Ellgau jetzt ein „Heimatdorf“ist
Bilanz Wie steht die Gemeinde Ellgau finanziell da? Bei der Bürgerversammlung gibt Christine Gumpp Auskunft.
Ellgau Erstmals seit der CoronaPause fand in Ellgau wieder eine Bürgerversammlung statt. Weil es zuvor keine Gelegenheit gegeben hatte, stellte Bürgermeisterin Christine Gumpp bei diesem Anlass den Haushalt 2021 vor. Viel Geld floss in diesem Jahr in Gebäude. Das waren aber nicht die einzigen Ausgaben.
Zunächst widmete sich Christine Gumpp dem Haushalt: Zum Jahresende 2021 lebten in der Gemeinde 1176 Personen, es gab 59 Zuzüge und 51 Wegzüge. Im Verwaltungshaushalt nahm die Gemeinde 24.932 Euro aus der Grundsteuer A (landwirtschaftliche Gebäude und Fluren) und 100.191 Euro aus der Grundsteuer B ein (alle anderen Gebäude und Grundstücke), 283.355 Euro schlugen aus der Gewerbesteuer zu Buche. Die Einkommensteuerbeteiligung erbrachte 765.324
Euro, an Schlüsselzuweisungen flossen 342.252 Euro, der Grunderwerbsteueranteil belief sich auf 16.209 Euro, und der Umsatzsteueranteil betrug 39.265 Euro.
Der Verwaltungshaushalt beinhaltet aber auch Ausgaben, die die Gemeinde zu tätigen hatte. Dazu gehörten 560.688 Euro Kreisumlage, die Gewerbesteuerumlage betrug 23.584 Euro. An den Schulverband Nordendorf entfielen 103.350 Euro, das sind je Schüler 1950 Euro, an die Mittelschule Meitingen ging die Summe von 30.659 Euro, je Schüler 1916 Euro.
Ellgaus Gesamteinnahmen für das Kinderhaus Pusteblume betrugen 420.374 Euro (102.067 Euro Kindergartengebühren inklusive Elternbeitragszuschuss und Essensgelder, 286.105 Euro Betriebskostenförderung des Staates und Beiträge anderer Gemeinden für fünf Kinder, Erstattung des Bezirkes Schwaben 31.530 Euro und Spenden 672 Euro). Für das Personal gab Ellgau 555.605 Euro aus. So stehen sich in Ellgau 420.374 Euro Einnahmen für den Kindergarten und 594.882 Euro Gesamtausgaben für das Kinderhaus gegenüber. Das entspricht einem Defizit von 2727 Euro pro Kind. Für die Ellgauer Schule und die Mehrzweckhalle konnten 83.524 Euro gutgeschrieben werden, die Betriebsausgaben für beide Gebäude betrugen 42.602 Euro.
Christine Gumpp informierte bei der Bürgerversammlung auch über den Vermögenshaushalt. So gingen beispielsweise 126.500 Euro Investitionszuweisung vom Land ein, aus dem Bauplatzverkauf Vogtgarten III flossen 357.733 Euro, für die Breitbanderschließung gab es 20.000 Euro Zuwendung, und ganz besonders stolz ist die politische Gemeinde Ellgau auf 50.000 Euro Prämie aus dem Wettbewerb „Gütesiegel Heimatdorf 2021“. Mit dem Preisgeld wird eine Stockbahn gebaut.
Für die Erschließung des Baugebietes Vogtgarten III mussten 442.947 Euro bezahlt werden, die Erschließung für die Erweiterung des Gewerbegebietes kostete 165.949 Euro, der Umbau des Feuerwehrhauses schlug 2021 mit 55.162 Euro zu Buche (2020 waren es 282.127 Euro), die Erweiterung des Kindergartens schlägt mit 221.915 Euro auf, Aufwendungen für den Kanal betrugen 74.819 Euro.