Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Unheil für deutsche Sparer
Zum Leitartikel „Die Zentralbank muss endlich handeln“von Stefan Stahl am 9. Juni:
Zuerst Draghi, dann Lagarde: Um den Euro zu retten und damit die katastrophale Haushaltsführung in Griechenland, Italien oder Spanien zu verniedlichen, wurden die deutschen Sparer in Geiselhaft genommen. Diesen unschuldigen Opfern wurden mehrere hundert Milliarden Zinsen vorenthalten durch Niedrig- oder Nullzinspolitik der EZB. Es fällt auf, dass sich auch die Presse in den letzten zehn Jahren sich nicht sehr mit Kritik hervorgetan hat. Fachleute, parteigebunden oder parteilos, haben faktenbasierte Kritik eingestellt – weil sie vermutlich die Sinnlosigkeit ihrer Expertisen als unerwünscht erkannten? Der deutsche Bundeshaushalt wurde durch die Sparer massiv entlastet, nicht mal ein geringer Ausgleich wurde den Sparern per Prämie zurückgegeben. Den deutschen Sparern wurde der verantwortungslose Rat gegeben, sich an der Börse schadlos zu halten. Wer den Rat befolgt hat, hat vermutlich noch mehr Schaden erlitten. Der Euro könnte heute so sexy sein wie ehemals die DM oder der Schweizer Franken, hätten wir den Euro mit weniger als zehn Ländern gestartet und die Einhaltung von Kriterien durchgesetzt. Andreas Erber, Affing