Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Umweltzent­rum bietet ein Ferienprog­ramm an

- VON ANNE EBERHARD

Mit allen Sinnen sollen Besucherin­nen und Besucher die Natur in Diedorf erleben können. Außerhalb der Ferien werden auch Veranstalt­ungen für Erwachsene angeboten.

Diedorf Wie eine kleine Halbinsel liegt das alte Gehöft des Umweltzent­rums im Schmuttert­al, umgeben von Fluss, dahinter grüne Wiese. Im Garten hinter dem Haus sitzt eine Gruppe Kinder auf kleinen Holzbänken im Kreis, je einen Stock und ein Schnitzmes­ser in der Hand. An diesem Tag findet der Wildnistag des Ferienprog­rammes statt, mit Feuermache­n und Schnitzen. Neben dieser gibt es noch weitere Veranstalt­ungen für Kinder in den Pfingstfer­ien, und auch für Erwachsene bietet das Umweltzent­rum immer wieder Ausstellun­gen und Führungen an.

Beim Wildnistag brennt das Feuer bereits in einer großen Schale, dahinter haben Margita Binder und Kerstin Gerritzen, die den Kurs leiten, einen Windschutz aus Biertische­n gebaut. Hier im Tal sei es immer windig, sagt Gerritzen, Mitarbeite­rin des Umweltzent­rums.

Jetzt geht es um das Schnitzen, bei dem die Kinder erst die Grundregel­n lernen: Das Messer richtig sichern, den Daumen auf die Rückseite, immer vom Körper weg arbeiten. „Wir lassen keine geöffneten Messer liegen und geben sie so auch nicht weiter“, sagt Binder zu den Kindern: „Seid ihr einverstan­den, dass wir ein Messer schnitzen?“Ein Junge ruft: „So was von einverstan­den!“Sie würde lieber einen Zauberstab daraus machen, meint ein Mädchen.

Mit Angeboten wie diesem möchte Binder, Natur- und Erlebnispä

dagogin der Naturhelde­n, Begeisteru­ng und Neugierde für die Natur wecken, sagt sie. Dabei gehe es auch um Nachhaltig­keit im Umgang mit den Ressourcen der Natur. Seit 2016 sind die Naturhelde­n im Umweltzent­rum Schmuttert­al in Diedorf zu Hause, wo sie beispielsw­eise Naturerleb­nistage, Kindergebu­rtstage oder Ferienbetr­euungen anbieten.

Der Leiterin des Umweltzent­rums, Anna Röder, ist es wichtig, dass die Besucherin­nen und Besucher die Natur über verschiede­ne

erfahren können. „Wir bieten etwas für Kopf, Herz, Hand und Bauch“, sagt sie. Das Zentrum biete zum Beispiel Kräuterkur­se, Kochkurse oder Kanutouren an. „Außerdem kann man hier sehr viel selber entdecken“, so Röder. Am Fluss können etwa Biber beobachtet werden, es gibt Fledermaus­kästen in den Hausgiebel­n, Wildbienen vor dem Haus, Infotafeln und eine offene Ausstellun­g. Diese kann im neuen Veranstalt­ungsraum besichtigt werden, wo der Fischereiv­erband

Schwaben zum Thema „Leben im Bach“informiert.

Die Ausstellun­g passe gut zum Schwerpunk­t „Wasser“des Umweltzent­rums, sagt die Leiterin. Umgeben von der Schmutter würden sich hier viele Projekte anbieten. So wurde eine Grundwasse­rmessstell­e neu auf dem Gelände angebracht. Das Haus verfügt außerdem über eine eigene Wasserkraf­tanlage, die genug Strom für das Zentrum produziert. Damit die Fische nicht zu sehr von diesem EinSinne griff beeinträch­tigt werden, wurde ein Fischbach angelegt, der um die Anlage herumführt. „Deshalb ist es bei uns auch super zum Keschern!“, so Röder. Wenn das Umweltzent­rum im Schmuttert­al neue Projekte startet, würden sie oft versuchen, diese in ihr Programm einzubauen.

Das Pfingstfer­ienprogram­m 2022 ist bereits ausgebucht, doch in den kommenden Monaten werden einige Veranstalt­ungen, wie der Tag der offenen Gartentür, angeboten. Zudem wird es in den Sommerferi­en 2022 wieder ein Ferienprog­ramm für Kinder geben.

Samstag, 25. Juni Bei der Kanutour auf der Schmutter geht es um das Thema Plastikmül­l und Mikroplast­ik: Teilnehmer­innen und Teilnehmer sammeln Müll aus dem Fluss. Es sind noch Plätze frei.

Sonntag, 26. Juni Beim Tag der offenen Gartentür von 10 bis 17 Uhr lädt das Umweltzent­rum zum Entdecken ein und bietet verschiede­ne Führungen sowie Beratungen an, zum Beispiel zur naturfreun­dlichen Gartengest­altung. Mit dabei ist auch der Arbeitskre­is Vor- und Frühgeschi­chte im Heimatvere­in für den Landkreis Augsburg e. V.

Samstag, 30. Juli Von 10 bis 13 Uhr sollen Teilnehmer­innen und Teilnehmer die Pflanzenfa­milie der Doldenblüt­er näher unter die Lupe nehmen.

Montag, 1. August bis Freitag, 5. August In diesen Tagen findet die Kinder-Umweltwoch­e mit Filzen, Schnitzen, Kochen, einer Kanutour sowie dem Bau eines eigenen Insektenho­tels statt.

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Foto: Anne Eberhard Margita Binder, Natur‰ und Erlebnispä­dagogin der Naturhelde­n, mit selbst geschnitzt­en Werken beim Wildnistag des Umweltzen‰ trums.

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