Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gemeinderat gibt Logistikhallen den Segen
Wirtschaft
Eine neue Logistikanlage soll beim Meitinger SGL-Gelände entstehen, es geht um 135 neue Arbeitsplätze. Der Marktgemeinderat stimmte dem Vorhaben zu. Eine Sorge bleibt aber.
Meitingen 135 neue Arbeitsplätze, aber Sorge um Verkehrsprobleme: Der Meitinger Marktgemeinderat erteilt einer geplanten neuen Logistikanlage am SGL-Gelände das Einvernehmen. Denn die zwei mächtigen Lagerhallen beim SGL-Werk östlich der Werner-von-SiemensStraße erfüllen alle Vorgaben. Eine Zustimmung zur vorgelegten Planung erfolgte einstimmig. Dennoch bleiben Bedenken.
Am nordwestlichen Rand des SGL-Geländes möchte ein Investor zwei große Logistikhallen bauen. Dabei handle es sich laut Antrag um Lagerhallen, nicht etwa um Produktionsstätten. Was konkret in den Hallen stattfinden soll, sei bislang nicht festgelegt, so Meitingens Bauamtsleiter Thomas Dahlmann bei der Vorstellung des entsprechenden Tagesordnungspunktes in der Marktratssitzung.
95 mal 95 Meter Grundfläche, gut zwölf Meter hoch, soll die nördlichere der beiden Hallen messen, gar 145 mal 95 Meter bei ebenfalls gut zwölf Metern Höhe die südlichere. Das entspreche den Vorgaben des Bebauungsplans, so Dahlmann, es wäre sogar eine Hallenhöhe von bis zu 20 Metern zulässig gewesen. Beantragt wurde in Teilen der Hallen ein 24-Stunden-Drei-Schicht-Betrieb, in anderen Teilen nur zwei Schichten tagsüber. Daraus resultie
re eine im Verhältnis zu einer Produktionsstätte relativ geringe Zahl von Beschäftigten, die gleichzeitig in den Hallen anwesend sein würden. Rechnerisch entstünden auf dem gesamten Gelände rund 135 neue Arbeitsplätze. Daher sei aus Sicht der Verwaltung auch die beantragte Zahl von 98 zu schaffenden
Autostellplätzen angemessen. Dahlmann und Bürgermeister Michael Higl erläuterten, dass der Bauantrag des Investors den Vorgaben entspreche und dass ihm somit das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen sei. Das taten die Markträte schließlich einstimmig. Mehrere Redner wiesen aber auf mögliche
Probleme hin. Etwa die Verkehrsbelastung in diesem Bereich. Zumal nur wenige Meter weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite von einem anderen Investor ein ähnliches Hallenprojekt in Vorbereitung sei. Ob das Straßennetz im Meitinger Norden entsprechend leistungsfähig sei oder nicht am Ende
Schleichverkehr durch die Siedlungen stattfinde? Aufgrund der Erfahrungen bei anderen Industrie- oder Gewerbestandorten im Umkreis wurde auch kritisch auf die Parkplatz-Situation hingewiesen. Was, wenn sich in den Hallen an der Werner-von-Siemens-Straße letztlich doch deutlich personal intensivere Nutzer ansiedelten? Gibt die in Aussicht stehende Genehmigung nicht her, lautete die Antwort. Zumindest müsse dann erneut beantragt werden. Und dann könne man seitens des Marktes auf Nachbesserungen bei Autostellplätzen bestehen.
Vergleichbar sei die Lage bei Stellplätzen für Lastwagen. Ganze
Bedenken an der Parkplatzsituation
sechs solcher Plätze sehe die Planung vor, wurde aus Reihen der Markträte angemerkt. Das könne, das müsse aber nicht ausreichen, so die Besorgnis. Letztlich würden sich überzählige Lastwagenfahrer Warteplätze an Straßenrändern, auf Kundenparkplätzen oder wo auch immer suchen, was nicht erwünscht sei. Bürgermeister Higl und Bauamtsleiter Dahlmann fügten der erteilten gemeindlichen Einvernahme einen Anhang bei, mit dem auf die Bedenken bezüglich der Parkplatzund der Verkehrssituation hingewiesen wird.