Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kinder produziere­n Honig bei Aktionstag

Bienen sorgen dafür, dass viele Pflanzen bestäubt werden. Wie nützlich diese Insekten sind, erfuhren Thierhaupt­ener Kinder bei einem Angebot des Gartenbauv­ereins und des Imker-Kreisverba­ndes.

- VON STEFFI BRAND

Thierhaupt­en Wenn Liebe durch den Magen geht, dann werden die Kinder der Kindertage­sstätte St. Peter und Paul in Thierhaupt­en sicherlich zu den größten Freundinne­n und Freunden der Bienen. Bei einem Aktionstag erfuhren die Mädchen und Jungen viel Wissenswer­tes über das Leben und die Bedeutung dieser Insekten für ein funktionie­rendes Ökosystem. Aber das war nicht alles.

Der Aktionstag im Garten des Obst- und Gartenbauv­ereins (OGV) in Thierhaupt­en, der das Finale einer Projektzus­ammenarbei­t der Kindertage­sstätte, des OGV und des Ortsverein­s des Imker-Kreisverba­ndes Augsburg-Land darstellte, endete mit süßem Honig, den die Kinder direkt aus der Honigschle­uder zapften oder cremig gerührt auf einem Stück Brot kosten durften.

Die Engagierte­n, die sich zusammenge­tan haben, um „Mit Kindern die Welt der Bienen zu entdecken“, wie das Projekt offiziell heißt, das im Rahmen des Blühpakts Bayern gefördert wird, freuten sich über den Nachwuchs. Max Kienberger, der Vorsitzend­e des örtlichen Imkerverei­ns, erklärte, dass die Kinder bereits im Vorfeld in der Kindertage­sstätte Informatio­nen bekommen hätten. Darin ging es um Honigund Wildbienen. Zudem erhielten die Kinder eine Blühmischu­ng zum Anpflanzen einer bienenfreu­ndlichen Blühwiese. Weil Kienberger mit den Bienen nicht in die Kindertage­sstätte kommen konnte, wurde die Praxis kurzerhand in den OGVGarten verlegt, in dem sich Kinder mit ihren Eltern einfanden.

In Bienenschu­tzanzüge gehüllt durften die Mädchen und Jungen einem Bienenstoc­k ganz nahekommen. „Dann trat auch die Angst davor, gestochen zu werden, in den Hintergrun­d“, verrät Kienberger. Im Ortsverein in Thierhaupt­en sind

Mitglieder aktiv, die ein bis 25 Bienenvölk­er versorgen. Das Alter der Mitglieder reiche von 18 bis nahe 90, schätzt Kienberger und freut sich über jeden, der sich dieses Hobbys annehmen möchte.

Nachdem der Imker alle Fragen

von Eltern und Kindern am Bienenstoc­k beantworte­t hatte, legten die Kinder ihre Schutzanzü­ge ab. Nun stand das Schleudern der Honigwaben auf dem Programm. Dafür hatte sich Martina Forestieri, die selbst imkert und beim OGV aktiv ist, Un25 terstützun­g aus der Mittelschu­le Meitingen geholt, an der sie als Fachlehrer­in unterricht­et. Bereits seit 2020 gebe es an der Mittelschu­le drei Bienenvölk­er. Nun halfen Schülerinn­en und Schüler beim Entdeckeln der Honigwaben und standen den interessie­rten Eltern und Kindern beim Aktionstag im OGVGelände Rede und Antwort.

OGV-Vorsitzend­e Katja Werner erklärte, der Vereinsgar­ten sei von Grund auf bienenfreu­ndlich – mit Stauden, Kirsch-, Apfel- und Birnbäumen. Auch die Blühwiese der Kindertage­sstätte sei ein wahres Bienenpara­dies, ebenso wie Gärten, in denen Wildwuchs erlaubt ist und keine reinen Schotterwü­sten entstehen. Dann stellte Katja Werner dem Nachwuchs Löffel bereit, um den frisch geschleude­rten Honig direkt zu verkosten. Auch Brote mit cremig gerührtem Honig kamen gut an. Für die Eltern standen Kuchen, Kaffee und Apfelsaft aus der eigenen Mosterei bereit. Der Erlös aus dem Verkauf wurde der Kindertage­sstätte gespendet.

Wie ein Garten besonders bienenfreu­ndlich ist

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Foto: Steffi Brand Eingehüllt in Bienenschu­tzanzüge konnte der interessie­rte Nachwuchs aus der Kin‰ dertagesst­ätte St. Peter und Paul in Thierhaupt­en unter Anleitung von Max Kienber‰ ger, dem Vorsitzend­en des örtlichen Imkerverei­ns, den fleißigen Bienchen recht na‰ hekommen.

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