Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Es geht um mehr als tausend Arbeitsplätze
Lechstahl Der Betriebsrat warnt: Steigende Energiepreise machen den Mitarbeitern in Herbertshofen Sorgen. FW-Landtagsabgeordneter Fabian Mehring befürwortet Energieversorgung über ein Pumpspeicherkraftwerk.
Meitingen Die drohende Energiekrise macht den Mitarbeitern der Lech-Stahlwerke Sorgen. Auch der Betriebsrat ist alarmiert. So erklärte der Betriebsratsvorsitzende Stefan Janik vor Kurzem: „Wir verbrauchen ein Prozent des Stroms in ganz Bayern. Wenn die stabile Versorgung damit nicht zu vernünftigen Preisen gelingt, stehen über tausend Arbeitsplätze auf dem Spiel.“Es ging um die Zukunft der LechStahlwerke in Herbertshofen, als der Betriebsrat und weitere Vertreter der Lech-Stahlwerke jetzt mit dem Landtagsabgeordneten der Freien Wähler, Fabian Mehring, zu einem Gespräch zusammenkamen.
Die Lech-Stahlwerke sind Bayerns einziges Stahlwerk. „Als Lieferant von Qualitätsstahl für unsere Automobilindustrie ist LSW von erheblicher strategischer Bedeutung für den Freistaat“, erklärte Fabian Mehring. „Max Aicher gehört aber auch zu den größten Arbeitgebern unserer Heimat.“Deshalb tausche Mehring sich regelmäßig mit dem Unternehmen aus.
So kamen der Betriebsratsvorsitzende Stefan Janik und dessen Stellvertreter Manuel Schablas in Begleitung von IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Björn Kannler zu einem Arbeitsfrühstück in Mehrings Stimmkreisbüro. Zentrales Thema war die Sicherstellung einer verlässlichen und bezahlbaren Energieversorgung. Für die Lech-Stahlwerke ist sie von existenzieller Bedeutung. Schon mehrmals mussten die Elektrolichtbogenöfen in Herbertshofen in den vergangenen Monaten abgeschaltet werden, weil die Energie für
Betrieb zu teuer war, um wirtschaftlich arbeiten zu können.
Mehring erklärte, „um durch den nächsten Winter zu kommen, hilft nur, die Gasspeicher zu füllen und das Atomkraftwerk in Landshut bis
zum Frühjahr in Reserve zu behalten“. Das könne aber keine Dauerlösung sein, weil keine Lösung für den Atommüll gefunden ist und die Brennstäbe ebenso aus Russland kämen wie derzeit das Gas. Er forderderen
te, den Turbo für die erneuerbaren Energien zu zünden. Langfristig brauche es effiziente Speicher und Wasserstoff als Energieträger, „damit wir auch in der Dunkelflaute grundlastfähig sind“, so Mehring.
Er erklärte erneut, Bayerns einziges Stahlwerk müsse mit Strom aus einem Pumpspeicherkraftwerk am Poschberg betrieben werden, für dessen Bau die Aicher-Gruppe seit vielen Jahren wirbt.