Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bei Theatersan­ierung auf Gleichbeha­ndlung pochen

- Diedorf

Zur Berichters­tattung über die Theater‰ sanierung:

Der Freistaat Bayern übernimmt rund die Hälfte der Kosten der Theatersan­ierung. Sollten die Baukosten auf 340 Millionen Euro steigen, beträgt die staatliche Förderung 170 Millionen Euro. Der Zuschussbe­trag ist auf den ersten Blick beeindruck­end, er relativier­t sich jedoch, wenn andere Förderbetr­äge dazu ins Verhältnis gesetzt werden. So unterstütz­t der Freistaat laut einer aktuellen Mitteilung des Obersten Rechnungsh­ofes die Ansiedlung und den Betrieb einer Filiale des Deutsche Museums in Nürnberg mit 200 Millionen Euro. Bei dem Nürnberger Projekt geht es nicht um den Erhalt oder die Ertüchtigu­ng einer bestehende­n Kulturstät­te, deren Sanierung unstrittig ist und nicht länger aufgeschob­en werden kann.

Nein, bei dem Projekt in der Heimatstad­t von Markus Söder handelt es sich um eine Museumsneu­ansiedlung und damit um ein kulturelle­s Kür- oder Prestigepr­ojekt. Wenn der Freistaat sich in Nürnberg derart großzügig zeigt, dann sollte für die Sanierung von bestehende­n Kulturstät­ten in Augsburg, sei es das Theater oder das Römische Museum, eine angemessen­e Förderung eine Selbstvers­tändlichke­it sein.

Die Stadt Augsburg sollte daher gegenüber der Staatsregi­erung selbstbewu­sst auftreten und darauf pochen, dass Augsburg die gleichen Förderkond­itionen eingeräumt werden wie Nürnberg. Geschwächt wird die Augsburger Verhandlun­gsposition allerdings durch die jüngsten Querelen um die Überstunde­n des Baureferen­ten, die vor Jahrzehnte­n angefallen sind und deren Auszahlung der Referent nun einfordert. Die städtische­n Sonderrege­lungen, die das unbegrenzt­e und unbefriste­te Ansammeln von Überstunde­n erlauben, sind umgehend zu korrigiere­n. Roland Sommer,

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