Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit dem Oldtimer zum Polarkreis
Abenteuer Es ist die nördlichste Rallye der Welt. Werner und Philipp Wengenmair machen sich mit ihrem 30 Jahre alten BMW auf den Weg Richtung Norden – und sammeln Geld für den guten Zweck.
Westendorf Ein Jahr lang bereiteten sich die Brüder Werner und Philipp Wengenmair auf diesen Moment vor. Nun ist es endlich so weit: Mit ihrem 30 Jahre alten BMW 5 nehmen die beiden an der „Baltic Sea Rallye“, der nördlichsten Rallye der Welt, teil. Die Idee dazu kam den beiden bei einem Grillabend mit Freunden. „Einige Bekannte haben uns von dieser Rallye erzählt, und mein jüngerer Bruder und ich waren ziemlich schnell Feuer und Flamme, dort mitzumachen“, erzählt Werner Wengenmair. Besonders die Chance, etwas Neues auszuprobieren, habe sie gereizt. Für beide ist es schließlich ihre erste Rallye.
Die rund 7500 Kilometer lange Strecke, die sich die beiden Neulinge aus Westendorf und Biberbach für ihre erste Fahrt ausgesucht haben, hat es dafür durchaus in sich. In 16 Tagen geht es von Hamburg über Stockholm bis an das Nordkap in Norwegen und von dort aus über die baltischen Staaten und einen Abstecher ins polnische Danzig wieder in die Hansestadt zurück. Gefahren wird dabei nur auf Landstraßen, Autobahnen dürfen die Oldtimerliebhaber hingegen nicht benutzen. Moderne Navigationsgeräte sind ebenfalls verboten, stattdessen werden die Geschwister wieder ganz analog mit Kompass und Karte arbeiten. „Es wird eine Autofahrt wie vor 30 Jahren“, sagt Werner Wengenmair, gerade deswegen freue er sich jedoch auf Tour.
Ihren BMW bereiteten die beiden Brüder nun fast ein Jahr lang für die Rallye vor. „Wir hatten immer schon immer eine Begeisterung für Autos und haben schon früh angefangen, selbst an Fahrzeugen zu herumzuschrauben“, erzählt der Rallyeteilnehmer. Daher nahmen sie die meisten Arbeiten an ihrem Oldtimer auch selbst in die Hand. Inzwischen sei der Wagen fit für die Tour, so Wengenmair. Sollten wider Erwarten jedoch noch Reparaturen anfallen, habe man vorgesorgt. „Wir haben einige Ersatzteile dabei“, versichert der Oldtimerbesitzer. Darüber hinaus deckten sich die Geschwister auch mit Campingund Outdoorausrüstung ein. Schließlich wisse man nie, ob man nach einer langen Autofahrt im Hotel oder doch auf einem Campingplatz übernachten müsse, so Wengenmair.
Zu gewinnen gibt es bei der „Baltic Sea Rallye“einen kostenlosen Startplatz bei einer weiteren Rallye des Veranstalters. Sieger ist jedoch nicht, wer die Route am schnellsten absolviert, sondern, wer auf dem Weg dorthin am meisten Aufgaben löst, die vor dem Start allen Fahrerinnen und Fahrern bekannt gegeben werden.
Im Mittelpunkt des Events steht jedoch in erster Linie der CharityGedanke. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen vor Antritt mindestens 750 Euro für einen guten
Eine Spendenparty brachte Geld für den guten Zweck
Zweck spenden. Die Geschwister entschieden sich dabei für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS). „Der Kampf gegen den Blutkrebs ist uns wichtig, wir möchten unser Umfeld dafür sensibilisieren“, sagt Werner Wengenmair, der zusammen mit seinem Bruder selbst bei der DKMS als Stammzellenspender registriert ist. Dafür hatten die beiden extra eine Spendenparty organisiert, auf der sogar mehr als die geforderte Summe zusammenkam.