Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Siedlung des Volkes 1 bis 47 – die angenehme Adresse
Die „Siedlung des Volkes“entstand in den Jahren 1934/35. Sie wird meist Volkssiedlung genannt und gerne dem Stadtteil Haunstetten zugeordnet. Ihre fünf Mehrfamilienhäuser und 41 Siedlungshäuser liegen jedoch im südlichsten Zipfel des alten Augsburger Stadtgebietes. Die teilweise mit Volksspenden finanzierte Siedlung war damals den NSDAP-Mitgliedern vorbehalten. Sie sollte als „Karl-Wahl-Siedlung“dem nationalsozialistischen Gauleiter und schwäbischen Regierungspräsidenten huldigen.
„Das schönste Siedlungswerk der Stadt“, hieß es nach der Einweihung in den Zeitungen. Ursprünglich befand sich diese Mustersiedlung ganz im kommunalen Eigentum. Heute gehören der städtischen Wohnbaugruppe neben den fünf Mehrfamilienhäusern noch zehn Siedlungshäuser. Die ruhige, aber dennoch gut angebundene Lage zwischen dem Siebentischwald und der Haunstetter Straße mit der Straßenbahnhaltestelle „Volkssiedlung“ist weiterhin begehrt. „Wir genießen das angenehme Wohnumfeld“, meint eine alteingesessene Siedlungshaus-Bewohnerin. Derzeit besitzen 128 Augsburger eine der ortsteilbezogenen Adressen „Siedlung des Volkes 1 bis 47“.
Unsere Serie Rund 43.800 Adressen findet man derzeit in Augsburg. Wir stel len jeden Freitag eine besondere Anschrift vor. Der Autor Wilfried Matzke arbeitete früher als Leitender Vermessungsdirektor bei der Stadt Augsburg.