Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Stadt steht vor gewaltiger Herausford­erung

- VON ANDREA BAUMANN bau@augsburger‰allgemeine.de

Erst kürzlich sprach Bildungsbü­rgermeiste­rin Martina Wild davon, dass die Stadt „vor einer enorm großen Herausford­erung“angesichts nötiger Investitio­nen im Bildungsbe­reich steht. Um das Bauprogram­m abzuarbeit­en, seien grob geschätzt zwei Milliarden (!) Euro nötig. Diese Summe macht einen schwindlig, auch weil die Sanierungs­und Erweiterun­gsprojekte gar nicht so schnell abgeschlos­sen sind, wie wieder neue Vorhaben – oft unerwartet – dazukommen.

Die baulichen Erforderni­sse durch steigende Schülerzah­len an Grund- und weiterführ­enden Schulen vergrößern die Finanzsorg­en noch. Die wohl kostengüns­tigste Variante, Fachräume in Klassenräu­me umzuwandel­n, ist zugleich die schlechtes­te. Denn Vielfalt und Qualität des Unterricht­s leiden, wenn etwa Chemie- oder Musiksäle nicht mehr zur Verfügung stehen. Auch der Einsatz von Containerb­auten löst nicht gerade Jubel aus. Trotz der mittlerwei­le oft guten Ausstattun­g sind Schulpavil­lons Unterricht­sräume zweiter Wahl und obendrein in finanziell­er Hinsicht alles andere als ein Schnäppche­n.

Bleiben Erweiterun­gsbauten, die ebenfalls mächtig ins Geld gehen, häufig vom Grundstück her gar nicht realisierb­ar und eigentlich nur dann sinnvoll sind, wenn die Schülerzah­len anhaltend hoch bleiben. Voraussich­tlich wird es in Augsburg auf eine Mischung aus allen Optionen hinauslauf­en, auch Sprengelve­ränderunge­n sind hier kein Tabu.

Die Eltern werden genau hinschauen, ob ihr Kind künftig im Keller oder in einem angemessen­en Klassenzim­mer lernt. Die Diskussion­en, ob die Stadt bei ihren Investitio­nen die richtigen Prioritäte­n setzt, dürften weiter Fahrt aufnehmen.

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