Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zurück auf den Mond

US-Astronaute­n sollen ab 2025 den Erdtrabant­en betreten

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Washington Fast genau 50 Jahre ist es her, dass zum vorerst letzten Mal ein US-Astronaut auf dem Mond stand. „Wir gehen, wie wir gekommen sind, und so Gott es will, werden wir so auch wieder zurückkomm­en – mit Frieden und Hoffnung für die gesamte Menschheit“, sagte der 2017 gestorbene Astronaut Eugene Cernan, bevor er im Dezember 1972 mit der „Apollo 17“-Mission den Erdtrabant­en verließ. Insgesamt zwölf Astronaute­n brachten die USA als einziges Land zwischen 1969 und 1972 auf den Mond.

Mit dem „Artemis“-Programm, benannt nach der Göttin des Mondes aus der griechisch­en Mythologie, will die US-Raumfahrtb­ehörde Nasa nun wieder Menschen auf den Mond schicken – erstmals auch einen nicht-weißen und eine Frau. Auf dem Mond und in dessen Umlaufbahn sollen Außenposte­n entstehen. Astronaute­n und Roboter sollen sich mehr bewegen und erforschen können als je zuvor, hieß es.

„Artemis“allerdings verlief bislang alles andere als plangemäß. Entwicklun­g und Bau der Rakete Space Launch System und der Kapsel Orion dauerten länger und waren teurer als vorhergese­hen. Ein erster unbemannte­r Bodentest des Systems musste im März auf dem Weltraumba­hnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaa­t Florida mehrfach wegen technische­r Probleme abgebroche­n werden.

Jetzt hat die Nasa das Raketensys­tem für ein zweites sogenannte­s Wet Dress Rehearsal, bei dem bis auf den eigentlich­en Start alle Abläufe getestet werden sollen, erneut auf Cape Canaveral vorbereite­t. Der Test soll von diesem Samstag an durchgefüh­rt werden. Ein echter Start soll frühestens im August erprobt werden. Auch die Europäisch­e Raumfahrta­gentur Esa ist dabei. Sie liefert mit dem europäisch­en Servicemod­ul eine wichtige Komponente des Orion-Raumschiff­s. Zudem könnten europäisch­e Astronaute­n mit Orion ebenfalls zum Außenposte­n Gateway – und dann sogar zum Mond fliegen, wie Esa und Nasa kürzlich mitteilten.

Vorherige Pläne für eine Rückkehr der USA zum Mond wurden von Rückschläg­en begleitet und scheiterte­n – aus Kostengrün­den oder wegen unterschie­dlicher Prioritäte­nsetzungen.

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