Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wenn das Herz versagt
Gesundheit Eingriffe am Herzen sind Thema des Medizinvortrags.
Stadtbergen Die häufigste Ursache für herzchirurgische Eingriffe ist in Deutschland die koronare Herzkrankheit. Eine große – und wachsende – Zahl von Operationen geht aber auf Herzklappendefekte zurück. Dieses Gebiet ist ein Arbeitsschwerpunkt des neuen Chefarztes und Direktors der Klinik für Herzund Thoraxchirurgie des Uniklinikums, Prof. Dr. Evaldas Girdauskas. Darauf geht sein Oberarzt, Dr. Gert Barth, am kommenden Montag im Stadtberger Bürgersaal um 19.30 Uhr in seinem Vortrag in der Ärztlichen Vortragsreihe näher ein (Eintritt: 5 Euro).
Barth wird besonders auf drei Aspekte der Herzklappenoperation eingehen: Sie wird heute in der Regel minimal-invasiv ausgeführt, das heißt, die chirurgischen Instrumente werden durch ein kleines Loch zum Herzen geführt. Dabei ermöglichen eine kleine Kamera und der Computer dem OP-Team, die Umgebung ihres Eingriffs dreidimensional zu sehen.
Früher war es üblich, die Brust zu eröffnen, wofür das Brustbein durchtrennt werden musste – das bedeutete für den Patienten eine größere Belastung und eine langwierigere Heilung. Zweitens wird es darum gehen, dass Herzklappen, vor allem die sogenannten Aortenklappen, seit einiger Zeit meist nicht mehr durch Klappen von Rindern oder Schweinen ersetzt, sondern durch körpereigenes Gewebe repariert werden. Prothesen haben laut Girdauskas den Nachteil, dass sie nur begrenzte Zeit halten und dann eine erneute Operation nötig ist. Wie eine Herzklappenrekonstruktion genau funktioniert, wird näher erläutert.
Zum dritten wird Herzchirurg Barth auf ein neues Verfahren eingehen, mit dem eine Herzoperation besser geplant und koordiniert wird. Das sei ein interdisziplinäres Versorgungsmodell, bei dem die OP drei Wochen vorher mit einem eingehenden Vorbereitungsgespräch eingeleitet wird und der Patient in der Regel bereits am vierten oder fünften Tag nach dem Eingriff wieder entlassen und in die Reha eingewiesen werden kann.