Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Wann wird das Bauland verkauft?
Projekt Bauland ist knapp in und rund um Donauwörth. Doch bald sind die Erschließungspläne fertig – und dann verkauft die Stadt die Grundstücke im Delp-Quartier.
Donauwörth Der Eingangsbereich der vormaligen Alfred-Delp-Kaserne wirkt noch nicht so, als könnte hier bald ein neuer Wohnpark in Donauwörth entstehen: Abbruchbagger verrichten nach wie vor ihr zähes Werk an den alten Zweckbauten der Bundeswehr. Doch der Eindruck täuscht: Bald schon will die Stadt Donauwörth mit der Vermarktung der Grundstücke des künftigen „Alfred-Delp-Quartiers“beginnen.
Es ist ein Meilenstein in der jüngeren Donauwörther Geschichte. Einer, der direkt neben einem anderen liegt, dem frisch umgebauten Freibad, das nach langer Pause am Samstag wiedereröffnet wird. Das neue Alfred-Delp-Quartier muss mit der Fertigstellung indessen noch etwas warten. Doch das, was sich hier tut, ist etwas, nach dem sich wohl sämtliche schwäbischen Kommunen sehnen. Grundstücke für gut 2000 Neubürgerinnen und Neubürger werden hier in den kommenden Jahren bebaut – für die Bauflächen
auf 20 der insgesamt annähernd 30 Hektar Bauland beginnt bald die Vermarktung.
Um welches Gebiet geht es?
Es geht konkret um jenes Bauland, das wie ein Hufeisen um den ehemaligen Zufahrtsbereich mit Kantine, Hauptwache und einigen zentralen Unterkunftsgebäuden und Lehrsälen gebunden ist. In der Stadtverwaltung
spricht man auch von einem „C“, weil es eben so ähnlich aussieht. 1100 Bewohner könnten allein hier in den kommenden Jahren ein neues Zuhause finden; 280 Wohneinheiten sind in diesem ersten Bauabschnitt geplant. 70 Einund Zweifamilienhäuser, 60 Reihenhäuser, zehn größere Wohngebäude mit zahlreichen Geschosswohnungen – es sind im wahrsten
Sinne des Wortes große Hausnummern, die hier entstehen werden. Für jenen Ring um den alten Zentralbereich (in dem zuletzt das zentrale schwäbische Ankerzentrum für Asylbewerber untergebracht und bis zuletzt in Bundeshand war) stehen jetzt die letzten Ausarbeitungen auf der Agenda an. Die Planung liege „in den Endzügen“, wie Oberbürgermeister Jürgen Sorré auf Nachfrage der Redaktion berichtet. Wenn jene Planungen komplett fertig seien, dann werde die Stadt umgehend in die Vermarktung der Grundstücke gehen. Dies könne, so der Rathauschef, bereits direkt nach den Sommerferien geschehen.
Wie läuft die Vergabe konkret?
Man orientiere sich strikt an den Vormerkungen auf der Warteliste, sagt Sorré. Die dort verzeichneten Bauwerber, die sich für ein Grundstück in diesem Bereich interessiert haben, würden eigens angeschrieben.
Welches sind die Vergabekriterien?
Neue Vergabekriterien sollten zuletzt um die bloße Warteliste herum ergänzt werden. Hierbei könnten dem Vernehmen nach Pluspunkte wie Ortsansässigkeit, soziales Engagement, Familienstruktur (zum Beispiel Kinder) sowie andere oder weitere Gesichtspunkte eine Rolle spielen. Allein, dass es hierzu kaum öffentliche Aussagen gab in der jüngsten Zeit, zeigt, dass es sich bei dieser Art der Kriterien („Punktesystem“) um ein rechtlich mitunter schwieriges Feld handelt. Das hat Gründe, die unter anderem im Europarecht zu finden sind. Stichwort: Diskriminierungsverbot. Demnach dürfen auswärtige Bewerber um Grundstücke eigentlich nicht benachteiligt werden. Sorré sagt hierzu: „Wir wollen weitere Faktoren (außer der reinen Liste; Anm. d. Red.) dazurechnen, aber das Ganze muss rechtlich Bestand haben.“Momentan warte die Stadt hierbei auf eine „finale rechtliche Begutachtung“. Es ist also noch unklar, ob und welche Kriterien zusätzlich zu den Listenplätzen eine Rolle spielen werden bei der Vergabe der begehrten Grundstücke.