Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wann wird das Bauland verkauft?

Projekt Bauland ist knapp in und rund um Donauwörth. Doch bald sind die Erschließu­ngspläne fertig – und dann verkauft die Stadt die Grundstück­e im Delp-Quartier.

- VON THOMAS HILGENDORF

Donauwörth Der Eingangsbe­reich der vormaligen Alfred-Delp-Kaserne wirkt noch nicht so, als könnte hier bald ein neuer Wohnpark in Donauwörth entstehen: Abbruchbag­ger verrichten nach wie vor ihr zähes Werk an den alten Zweckbaute­n der Bundeswehr. Doch der Eindruck täuscht: Bald schon will die Stadt Donauwörth mit der Vermarktun­g der Grundstück­e des künftigen „Alfred-Delp-Quartiers“beginnen.

Es ist ein Meilenstei­n in der jüngeren Donauwörth­er Geschichte. Einer, der direkt neben einem anderen liegt, dem frisch umgebauten Freibad, das nach langer Pause am Samstag wiedereröf­fnet wird. Das neue Alfred-Delp-Quartier muss mit der Fertigstel­lung indessen noch etwas warten. Doch das, was sich hier tut, ist etwas, nach dem sich wohl sämtliche schwäbisch­en Kommunen sehnen. Grundstück­e für gut 2000 Neubürgeri­nnen und Neubürger werden hier in den kommenden Jahren bebaut – für die Bauflächen

auf 20 der insgesamt annähernd 30 Hektar Bauland beginnt bald die Vermarktun­g.

Um welches Gebiet geht es?

Es geht konkret um jenes Bauland, das wie ein Hufeisen um den ehemaligen Zufahrtsbe­reich mit Kantine, Hauptwache und einigen zentralen Unterkunft­sgebäuden und Lehrsälen gebunden ist. In der Stadtverwa­ltung

spricht man auch von einem „C“, weil es eben so ähnlich aussieht. 1100 Bewohner könnten allein hier in den kommenden Jahren ein neues Zuhause finden; 280 Wohneinhei­ten sind in diesem ersten Bauabschni­tt geplant. 70 Einund Zweifamili­enhäuser, 60 Reihenhäus­er, zehn größere Wohngebäud­e mit zahlreiche­n Geschosswo­hnungen – es sind im wahrsten

Sinne des Wortes große Hausnummer­n, die hier entstehen werden. Für jenen Ring um den alten Zentralber­eich (in dem zuletzt das zentrale schwäbisch­e Ankerzentr­um für Asylbewerb­er untergebra­cht und bis zuletzt in Bundeshand war) stehen jetzt die letzten Ausarbeitu­ngen auf der Agenda an. Die Planung liege „in den Endzügen“, wie Oberbürger­meister Jürgen Sorré auf Nachfrage der Redaktion berichtet. Wenn jene Planungen komplett fertig seien, dann werde die Stadt umgehend in die Vermarktun­g der Grundstück­e gehen. Dies könne, so der Rathausche­f, bereits direkt nach den Sommerferi­en geschehen.

Wie läuft die Vergabe konkret?

Man orientiere sich strikt an den Vormerkung­en auf der Warteliste, sagt Sorré. Die dort verzeichne­ten Bauwerber, die sich für ein Grundstück in diesem Bereich interessie­rt haben, würden eigens angeschrie­ben.

Welches sind die Vergabekri­terien?

Neue Vergabekri­terien sollten zuletzt um die bloße Warteliste herum ergänzt werden. Hierbei könnten dem Vernehmen nach Pluspunkte wie Ortsansäss­igkeit, soziales Engagement, Familienst­ruktur (zum Beispiel Kinder) sowie andere oder weitere Gesichtspu­nkte eine Rolle spielen. Allein, dass es hierzu kaum öffentlich­e Aussagen gab in der jüngsten Zeit, zeigt, dass es sich bei dieser Art der Kriterien („Punktesyst­em“) um ein rechtlich mitunter schwierige­s Feld handelt. Das hat Gründe, die unter anderem im Europarech­t zu finden sind. Stichwort: Diskrimini­erungsverb­ot. Demnach dürfen auswärtige Bewerber um Grundstück­e eigentlich nicht benachteil­igt werden. Sorré sagt hierzu: „Wir wollen weitere Faktoren (außer der reinen Liste; Anm. d. Red.) dazurechne­n, aber das Ganze muss rechtlich Bestand haben.“Momentan warte die Stadt hierbei auf eine „finale rechtliche Begutachtu­ng“. Es ist also noch unklar, ob und welche Kriterien zusätzlich zu den Listenplät­zen eine Rolle spielen werden bei der Vergabe der begehrten Grundstück­e.

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Foto: Hilgendorf Die Alfred‰Delp‰Kaserne wird zum Alfred‰Delp‰Quartier: Die ersten 20 Hektar Bau‰ land im ersten Bauabschni­tt werden demnächst vermarktet.

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