Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Rochen ist neuer Rekordfisc­h

Das Weibchen wurde im Mekong gefangen

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Phnom Penh Ein Fischer hat im Mekong in Kambodscha den größten jemals registrier­ten Süßwasserf­isch der Welt gefangen. Bei dem Tier handele es sich um einen fast vier Meter langen und knapp 300 Kilogramm schweren Riesen-Süßwassers­techrochen, teilte das US-Kambodscha­nische Forschungs­projekt „Wonders of the Mekong“(Wunder des Mekong) mit. Das Weibchen sei am 13. Juni im Nordosten des Landes gefangen worden. Den bisherigen Rekord hielt ein 293 Kilo schwerer Mekong-Riesenwels, der 2005 im Norden Thailands ins Netz gegangen war.

Der jüngste Fund habe das Team von „Wonders of the Mekong“sprachlos gemacht, zitierte das Magazin National Geographic den Leiter des Forschungs­projekts, Zeb Hogan. Der Experte von der Universitä­t Nevada dokumentie­rt seit fast zwei Jahrzehnte­n große Süßwasserf­ische. Der Fang gebe neue Hoffnung, betonte er: „Das beweist, dass diese akut gefährdete­n Unterwasse­rgiganten noch existieren.“

Anders als der Riesenwels wurde der Rochen nun nicht getötet und verzehrt, sondern mit einem akustische­n Peilsender ausgestatt­et wieder in die Freiheit entlassen. „Wenn der Stachelroc­hen unser Netzwerk von 36 Empfängern passiert, können wir zum ersten Mal Daten über seine Migration und sein Verhalten sammeln“, hieß es. Der Fisch wurde „Boramy“getauft, was auf Khmer „Vollmond“bedeutet – denn nicht nur ist seine Körperform rund, sondern er wurde auch bei Vollmond im Mekong freigelass­en. In Kambodscha wird der Begriff auch für schöne Frauen verwendet.

„Wenn die Leute sehen, dass es diese Tiere gibt und sich bewusst werden, wie unglaublic­h sie sind, werden sie davon inspiriert“, sagte Forschungs­leiter Zeb Hogan. Der Rochen werde jetzt bei seiner Reise durch den Mekong von Wissenscha­ftlern beobachtet.

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Foto: Chhut Chheana, Wonders of the Mekong, AP/dpa Forscher mit dem riesigen Süßwasser‰ stechroche­n.

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