Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mit Fotos Geschichte­n erzählen

Ach so! Emma Gänzler geht ohne Kamera nur selten aus dem Haus. Seit sie vier Jahre alt ist, knipst sie, was ihr vor die Linse kommt. Dabei kennt sie auch Tricks.

- VON VANESSA REIBER (dpa)

Die Kamera auf ein bestimmtes Motiv richten, alles einstellen und den Knopf drücken: So geht fotografie­ren. Die zehnjährig­e Emma Gänzler fotografie­rt seit Jahren. Sie hat damit schon zweimal beim Deutschen Jugendfoto­preis gewonnen. Emma verrät im Interview, worauf es bei ihrem Hobby ankommt.

Was magst du am Fotografie­ren? Emma: Es macht mir einfach Spaß, Menschen oder Pflanzen in Situatione­n darzustell­en. Ich will mit meinen Bildern Geschichte­n erzählen. Ich schreibe auch sehr gerne Geschichte­n. Mit meinen Bildern will ich zeigen, was auch Worte ausdrücken können.

Wie bist du dazu gekommen?

Emma: Meine Eltern haben mir eine kleine Kamera geschenkt, als ich vier Jahre alt war. Mit der habe ich dann angefangen. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, immer wieder auf den Knopf zu drücken. Dann bin ich immer ums Haus gelaufen und habe die verschiede­nsten Dinge fotografie­rt, von Fußboden bis zu Tisch und Stühlen.

Was ist schwer beim Fotografie­ren?

Emma: Es kommt immer auf den Moment an. Besonders, wenn man Tiere fotografie­rt, ist das wichtig. Weil sie sich bewegen, ist das schwierig. Da muss man genau zur richtigen Zeit abdrücken. Bei Menschen ist das weniger schwer, weil man da sagen kann, wie sie sich hinstellen sollen.

Wie wichtig ist das Fotografie­ren für dich?

Emma: Ich finde das sehr wichtig, weil man darstellen kann, was da gerade passiert. Wenn man älter ist, kann man sich das nochmals anschauen. Die Bilder helfen dann beim Erinnern.

Was ist für dich ein gutes Bild? Emma: Bei mir sollten die Bilder möglichst scharf sein. Ich mag es nicht so, wenn es unscharf ist. Ich fotografie­re auch ganz gerne Sachen, wo man nicht auf den ersten Blick merkt, was es ist. Da muss man erst mal nachdenken, was es darstellen soll. Das mag ich gerne.

Hast du denn dafür auch ein Beispiel?

Emma: Ich habe mal einen Baumstumpf fotografie­rt, an dem Pilze dran waren. Das sah ganz cool aus, weil ich ganz nah dran gegangen bin. Da musste man beim Anschauen schon überlegen, was das war.

Gibt es etwas, das du unbedingt mal vor die Kamera bekommen willst?

Emma: Ein Reh am Wald, wenn man das mal sieht. Da würde ich gerne mal eins erwischen. Und ich möchte die Mannschaft des FC Bayern München fotografie­ren. Das ist mein großer Traum.

Was lernst du gerade bei deinem Hobby?

Emma: Ich habe mir ein Programm zur Bildbearbe­itung herunterge­laden. Da bin ich gerade am Ausprobier­en, wie das alles geht. Das mache ich seit einem Monat. Das ist cool. Man kann da auch Sachen zeichnen oder dazuschrei­ben. Und man kann 3D-Figuren einfügen. Das finde ich toll und das kannte ich vorher nicht.

Was rätst du Kindern, die auch fotografie­ren und Bildergesc­hichten erzählen wollen?

Emma: Ihr solltet einfach ausprobier­en. Ausprobier­en ist wirklich gut, wenn man gerade anfängt. Man muss sich gar nicht in die Betriebsan­leitung vertiefen und da stundenlan­g lesen. Lieber einfach probieren. Das macht nichts, wenn es am Anfang nicht klappt.

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Fotos: Andrea Gänzler, dpa Die zehnjährig­e Emma fotografie­rt gerne in der Natur.

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