Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dieses Projekt will Kindern helfen
Gesundheit Wie lassen sich erlebte Traumata verarbeiten? Hilfe dabei verspricht „Märchen gegen Trauma“, das jetzt in Gersthofen angeboten wurde. Jetzt gab’s eine Bilanz.
Gersthofen „Mit Märchen gegen Trauma“heißt ein Projekt, das die Traumapädagogin Susanne Donn entwickelt hat und das gerade in der Begegnungsstätte du & hier in Gersthofen abgeschlossen wurde. Dabei spricht das Angebot des Diakonischen Werks Augsburg, das durch die Aktion Mensch zu 90 Prozent gefördert wird, Kinder an, die traumatische Erlebnisse erfahren haben. Nun gab’s ein Fazit.
Insgesamt ist die Projektlaufzeit über einen Zeitraum von fünf Jahren geplant. Die erste, achtteilige Veranstaltungsreihe fand in der generationsübergreifenden Begegnungsstätte du & hier in Gersthofen statt. Diese wurde von Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren besucht. Dritte Bürgermeisterin Sigrid Steiner informierte sich bei einem Treffen mit Susanne Donn im du & hier über das Angebot und die Erfahrungen, die diese als Traumapädagogin mit dem Projekt in Gersthofen gesammelt hat.
Susanne Donn schilderte, wie anhand von Märchenmotiven, die Elisabeth Lehner auf dem Akkordeon musikalisch begleitete, Szenen spielerisch erarbeitet oder nachgebastelt werden, um Kinder zu helfen, das Erlebte besser zu verarbeiten. Beispielsweise wurde ein Scheindrache gefertigt, der nur aus der Ferne groß und aus der Nähe ganz klein und harmlos wirkt.
Susanne Donn merkte an: „Gerade beim Basteln kommen viele Kinder leichter dazu zu sprechen.“Den Kindern kann so der Schrecken bestimmter Szenen genommen werden. Zudem kamen Therapiepuppen zum Einsatz, die ebenfalls Hemmungen nehmen können.
Susanne Donn betont: „Wir haben von einigen Eltern bereits nach wenigen Terminen sehr positives Feedback bekommen. Zum Beispiel, dass ihr Kind durch unsere Arbeit weniger Probleme in der Schule hatte oder Aggressionen abgebaut wurden.“So sei ein Grundstein für ein entspannteres ElternKind-Leben gelegt worden. Neben dem Fokus auf die Kinder gibt es auch drei Elterngespräche pro Teilnehmer. „Das ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts, um Eltern Tipps zu geben, wie sie ihre Kinder weiter unterstützen können“, sagt Susanne Donn. Sigrid Steiner sagte: „Ich kann als Rechtsanwältin mit einem Schwerpunkt auf Familienrecht vieles sehr gut nachvollziehen.“Es sei „so wichtig, dass wir traumatisierten Kindern eine Hilfe bieten können“.