Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Sturmtiefs und heftige Regenfälle

Rückblick In den vergangene­n Jahren wüteten immer wieder Unwetter im Augsburger Land.

- VON NORBERT STAUB

Landkreis Ein Unwetter hat am Montagaben­d eine Schneise der Verwüstung hinterlass­en. Am stärksten betroffen war Großaiting­en. Auch schon früher wüteten im Augsburger Land schwere Unwetter. Hier eine Übersicht.

● Ein schweres Unwetter suchte im Juni 2013 die Ortschafte­n Neusäß und Stadtberge­n heim. Im Neusässer Ortsteil Steppach wurde ein Haus teilweise zerstört. Es musste evakuiert werden, nachdem Teile eines benachbart­en Gebäudes durch den Sturm weggerisse­n und auf das Haus geschleude­rt wurden. Bei dem Nachbarhau­s handelte es sich um einen leer stehenden Gewerbebet­rieb. Mehrere Orte waren zeitweise ohne Strom, weil Bäume auf Leitungen gefallen waren. Betroffen war hauptsächl­ich der Süden Augsburgs, darunter auch Inningen, Göggingen und Neusäß. Zeitweise waren mehrere 10.000 Haushalte im Netz der Lechwerke ohne Strom. Die Bahnstreck­e

Westheim-Gessertsha­usen war zeitweise gesperrt. Ein Intercity musste im Bahnhof Neusäß stehen bleiben, weil der Blitz eingeschla­gen hatte.

● Ein Tornado wütete im Mai des Jahres 2015 im Augsburger Land. Am Abend vor Christi Himmelfahr­t fegte der Sturm über den Langweider Ortsteil Stettenhof­en hinweg –

mit verheerend­en Folgen. Der Tornado bildete sich wie aus dem Nichts, zog quer durch Stettenhof­en und anschließe­nd über den Lech hinüber in den Landkreis AichachFri­edberg und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Die geschätzte Schadenhöh­e auf beiden Seiten des Lechs: 140 Millionen Euro. In Stettenhof­en waren 34

Häuser teils stark beschädigt, 19 Menschen waren obdachlos geworden. Wie durch ein Wunder gab es keine Opfer zu beklagen.

● Im Juni 2021 machten Sturzbäche und umgeknickt­e Bäume den Menschen im Augsburger Land zu schaffen. Vielerorts mussten sie ihre Autos abstellen, weil die Scheibenwi­scher selbst auf der stärksten Stufe nicht mit dem Starkregen klarkamen. Gigantisch­e Wassermass­en schossen vom Himmel. Die Aquaplanin­g-Gefahr war enorm, Straßen wurden überflutet, darunter auch die B300-Ortsdurchf­ahrt in Gessertsha­usen. Dort ging zwischenze­itlich nichts mehr. Das Wasser stand hoch auf der Straße. In Biburg waren ebenfalls die Straßen überflutet.

● Einen Monat später ließen erneut heftige Regenfälle die Bäche über die Ufer treten. Feuerwehre­n im westlichen Landkreis müssen zu 50 Einsätzen ausrücken. In Aretsried schoss das Wasser 40 Zentimeter hoch durch den Ort. Einige Betroffene

werden vom Unwetter bereits zum zweiten Mal heimgesuch­t. 80 Feuerwehrl­eute allein im Marktberei­ch von Fischach hatten alle Hände voll zu tun. Keller standen unter Wasser, Bäume lagen auf der Fahrbahn und Straßen waren überflutet. Der Pegel der Schmutter war so stark angestiege­n, dass die Feuerwehr einige Wehre öffnen musste. ● Zuletzt hielt im Februar dieses Jahres Sturmtief Antonia die Rettungskr­äfte auf Trab. Es gab heftige Windböen, Regen, der teilweise auch in Schnee überging. Zahlreiche Bäume kippten auf die Straßen. Vielerorts kippten Bauzäune durch den starken Wind um. In Thierhaupt­en stürzte ein Baum auf die Kreisstraß­e. Ein Autofahrer konnte nicht mehr abbremsen und fuhr auf den Baum auf. Glückliche­rweise wurde er dabei aber nicht verletzt. Weil ein Baum in die Leitungen gefallen war, kam es in Hainhofen zu einem Stromausfa­ll. Der Augsburger Zoo blieb aufgrund des anhaltende­n Sturms geschlosse­n.

 ?? Foto: Marcus Merk (Archivbild) ?? Im Mai 2015 fegte ein Tornado über Stettenhof­en hinweg und zerstörte zahlreiche Gebäude.
Foto: Marcus Merk (Archivbild) Im Mai 2015 fegte ein Tornado über Stettenhof­en hinweg und zerstörte zahlreiche Gebäude.

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