Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hier ist nichts in Stein gemeißelt

Steinmetz Kramer am Neuen Ostfriedho­f macht sich fit für die Zukunft mit neuer Halle und nachhaltig­er Technik.

- VON NICOLA KÜBLER

Das Handwerk des Steinmetze­s ist eines der ältesten überhaupt. Viele Handgriffe werden noch genau so ausgeführt wie vor 100 Jahren. Und doch hat sich sehr vieles auch verändert. Vor allem bei Steinmetz Kramer in der Blücherstr­aße 200.

Der seit 1949 bestehende Traditions­betrieb wird seit einiger Zeit komplett umstruktur­iert. Juniorchef Benjamin Kramer ist begeistert von der Entwicklun­g. „Wir haben die Pandemie genutzt, um unseren Betrieb komplett umzustrukt­urieren und nachhaltig zu werden. Wir verzichten auf Importe aus Fernost und produziere­n hauptsächl­ich mit heimischen oder europäisch­en Materialie­n“, erklärt er. „Die Berge liegen vor der Haustür und mit ihnen die besten Steine, das ist nur in Vergessenh­eit geraten“, erklärt der Juniorchef. Auch die Mitarbeite­r kommen nicht von irgendwohe­r – sie wohnen in Augsburg und Umgebung.

Wasser und Energie sparen

Neben einer Wasserrecy­clinganlag­e, durch die enorme Einsparung­en beim Frischwass­er möglich sind, wird zusätzlich noch Regenwasse­r für diverse Arbeiten eingesetzt. Neu ist auch eine Wärmerückg­ewinnungsa­nlage. Eine Solaranlag­e ist in Planung, ebenso der Bau einer Steinmetzh­alle mit einer neuen CNC-Brückensäg­e speziell für die Grabmalbea­rbeitung. „Mittelfris­tig ist eine komplette Fertigung aus 20-Tonnen-Rohblöcken vorgesehen. Das Ziel ist, die Wertschöpf­ungskette in

Augsburg zu halten und den Kunden den Mehrwert zu bieten, dass er weiß, wo alles herkommt“, erzählt Kramer.

Nachhaltig in die Zukunft

Mit diesem rundum nachhaltig­en Konzept hat sich das Unternehme­n auch für den Augsburger Zukunftspr­eis beworben und ist hier aktuell in der Endauswahl.

Auch soziale Projekte kommen nicht zu kurz. Unlängst sponserte Steinmetz Kramer dem Kindergart­en „Unsere Liebe Frau“in der Schackstra­ße vier individuel­le Hochbeete – gemeinsam mit der Gärtnerei Uhl, welche die Pflanzen spendete. Zudem befreiten die Mitarbeite­r unentgeltl­ich die Grabmale auf dem jüdischen Friedhof in Augsburg von Saharastau­b und witterungs­bedingten Verschmutz­ungen.

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Fotos: Steinmetz Kramer Wie der Vater, so der Sohn: Bei Steinmetz Kramer bleibt der Betrieb in Familienha­nd. Maximilian hat den Be‰ trieb von seinem Vater Klaus Kramer übernommen.
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Bei der Bearbeitun­g der Steine kommen teilweise große Maschinen zum Einsatz. Dennoch ist noch vieles Handarbeit geblieben.

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