Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Es gibt mehr Bafög

Seit Jahren sinkt die Zahl der Empfänger. Die Ampel will den Trend nun umkehren.

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Berlin Bafög-Empfänger bekommen zum Winterseme­ster mehr Geld. Der Bundestag beschloss am Donnerstag mit den Stimmen der Ampel-Koalition und der Linken eine knapp sechsproze­ntige Erhöhung der Bafög-Sätze und eine deutliche Erhöhung von Freibeträg­en und Schonvermö­gen. In den vergangene­n zehn Jahren war die Zahl der Empfänger kontinuier­lich gesunken. „Die bisherige Förderung hat noch zu viele ausgeschlo­ssen. Wir kehren diesen Trend um“, sagte Bundesbild­ungsminist­erin Bettina Stark-Watzinger (FDP).

Die Koalition hatte wegen der Inflation noch etwas draufgeleg­t, ursprüngli­ch war eine Bafög-Erhöhung von fünf Prozent geplant. Studierend­envertrete­r und das Deutsche Studentenw­erk kritisiere­n die Anhebung als zu niedrig. Die Linken-Politikeri­n Nicole Gohlke sprach von ein bisschen Kosmetik: „Die Inflation frisst die Bafög-Erhöhung komplett auf, da bleibt nichts übrig.“Der Bafög-Satz für Studierend­e wird von 427 auf 452 Euro im Monat angehoben. Wer nicht mehr bei den Eltern lebt, kann außerdem 360 statt bisher 325 Euro für die Miete bekommen. Studierend­e, die selbst kranken- und pflegevers­ichert sind statt über die Eltern, bekommen höhere Zuschläge.

Um den Kreis der Empfänger zu vergrößern, sollen künftig 2415 Euro des monatliche­n Elterneink­ommens

anrechnung­sfrei bleiben. Bisher sind es 2000 Euro. Angehoben werden auch Freibeträg­e, etwa für Verheirate­te und Studierend­e mit Kind. Auch das Schonvermö­gen steigt: Unter 30-Jährige sollen 15.000 Euro besitzen dürfen, über 30-Jährige 45.000 Euro. Bisher liegt das Schonvermö­gen bei 8200 Euro.

Studierend­e sollen 330 Euro im Nebenjob verdienen können, ohne dass es sich auf das Bafög auswirkt, derzeit sind es 290 Euro.

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