Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die 70er sind wieder da!
Bunt und gemustert: So präsentiert sich dieses Jahr die Sommermode.
Die Sommermode ist immer etwas farbenfroher, etwas mutiger. Aber in diesem Jahr haben die Designer das auf die Spitze getrieben: mit psychedelischen Mustern, die ebenso fröhlich wie raffiniert wirken. Es sind kraftvolle Strukturen, Muster voller Spiralen, Schlangen und Windungen, grafische Elemente, die den Blick teils flimmrig werden lassen. Aber auch PaisleyMuster und großformatige Blütenprints finden sich aktuell in den Kollektionen.
Diese Muster hatten ihren ersten großen Auftritt schon Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre. „Zunächst tauchten sie in der Hippiebewegung, bei Studenten und bei Anti-VietnamAktivisten auf“, sagt der Modeberater Andreas Rose aus Frankfurt. „Diese Muster sind zudem ein modisches Statement für Lebensfreude und Optimismus“, findet Rose. Davon kann man bekanntlich nie genug bekommen, gerade in diesen unsicheren Zeiten. Diese Muster sind auffällig. Daher sollte man ihnen Raum geben, damit sie sich optisch entfalten können, rät Patrick Pendiuk, Moderedakteur der Zeitschrift „Vogue“. „Es wirkt am besten, wenn man ein Teil in einem bunten PsychedelicMuster mit einem anderen in neutralen Farben kombiniert.“Pendiuk setzt dabei auf kräftige Töne, die vor allem für Modemutige angesagt sind.
Wer es dezenter mag, muss auf den Look nicht verzichten: Muster gibt es in diesem Sommer auch in zarteren Nuancen oder in klassischem Schwarzweiß.
Stilberaterin Inka Müller-Winkelmann aus Schildow bei Berlin rät zu dezenten Mischungen. „So wirkt es am schönsten, wenn man Rock oder Hose im Psychedelic-Design mit einem unifarbenen Oberteil in einem ruhigen Ton kombiniert“, sagt Müller-Winkelmann.
Eine (Leder)-Jacke über einem bunt gemusterten Oberteil mildert dessen Wirkung ebenfalls ab. Ebenso ein breiter, unifarbener Gürtel. Dafür können die Accessoires wieder etwas mehr auffallen: „Tücher, eine Sonnenbrille im Stil der Seventies oder eine auffallende Tasche geben ihm den letzten Schliff“, so Andreas Rose über diesen Trend.