Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Sie gibt bei den Blasharmonikern den Takt an
Musik Seit Januar ist sie in Gersthofen in Amt und Würden. Am Samstag gibt Birgit Trinkl nun ihr öffentliches Debüt als Dirigentin der Blasharmoniker. Sie hat weitere Pläne.
Gersthofen Seit ihrer Gründung wurden die Gersthofer Blasharmoniker, eines der vier großen Gersthofer Spitzen-Blasorchester, von Ulrich Fischer geleitet. Ende 2021 hörte er als Dirigent des Ensembles auf. Seit Januar 2022 haben die Musikerinnen und Musiker nun eine Frau als „Chefin“: Birgit Trinkl hat nun den Taktstock übernommen. Ihr Debüt mit ihrem neuen Orchester gibt die 33-Jährige am Samstag, 25. Juni, bei einer Serenade im Nogentpark Gersthofen unter dem Motto „Zeitlos“. Was sie sonst noch tut.
Birgit Trinkl stammt ursprünglich aus Friedberg, wo sie seit vergangenem Jahr auch wieder lebt. Schon in ihrer Kindheit kam sie viel mit Musik in Berührung. „Meine Eltern spielen mit ihren LechrainMusikanten bis heute traditionelle Volksmusik“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Redaktion. „Meine Mutter spielte schon kurze Zeit nach meiner Geburt wieder ihr erstes Konzert.“
Ihr selbst wurde früh klar, dass sie die Musik beruflich machen
wollte – allerdings weniger die traditionelle Blasmusik. „Ich bin daher nach der Schule in die Schweiz nach Basel gegangen und habe dort Trompete und Musikpädagogik studiert.“
Ihren zweiten Master machte sie dann noch in Blasorchesterleitung. Insgesamt 13 Jahre blieb sie in der Schweiz. Dann unterrichtete sie unter anderem an der Musikschule in Bad Säckingen in Baden-Württemberg am Hochrhein.
„Das Heimweh und die Liebe zogen mich dann 2021 wieder zurück in die alte Heimat.“Schnell taten sich für die junge Musikerin vielseitige Jobs auf. So gibt sie Musikunterricht bei der Dasinger Jugendkapelle, die sie auch leitet.
Dirigentin ist sie auch bei der SGL-Werkskapelle und der Jugendkapelle in Meitingen. In Friedberg und Kleinaitingen ist sie in Kindergärten für musikalische Früherziehung zuständig. Weiter gibt sie Vorbereitungskurse für die D1- und D2-Bläserprüfungen. „Das mache ich zum Teil zusätzlich online mit Nachwuchsmusikern in BadenWürttemberg.“
Die ersten Wochen und Monaten bei den Blasharmonikern nutzte sie nicht zuletzt, um die Musikerinnen und Musiker kennenzulernen. „Bis April gab’s allerdings nur Registerproben getrennt mit den Holz- oder den Blechbläsern.“Um den Klang und die Qualität der Kapelle zu erkennen, brauche es aber den gesamten Klangkörper. Mit diesem hatte sie nur sechs Wochen Probenzeit – das ist „mega kurz“, wie sie findet.
„Die Programme für die drei großen Konzerte in diesem Jahr standen schon weitgehend.“Es sei schön, dass das Repertoire der Gersthofer Blasharmoniker zu 90 Prozent aus symphonischer Blasmusik bestehe, jenseits von Marsch, Walzer und Polka. Im Großen und Ganzen seien die Musiker auf einem sehr hohen Niveau, aber es gebe ja immer noch Raum nach oben. „In unseren aktuellen Programmen sind viele tolle, aber sehr schwere Stücke – davon würde man bei anderen Orchestern höchstens zwei Werke dieser Klasse ins Programm bekommen, aber die Gersthofer packen das.“Sie freue sich schon auf den Auftritt.
Erstmals zu hören sind die Blasharmoniker mit ihrer neuen Leiterin am Samstag, 25. Juni, ab 16 Uhr bei einer Serenade im Gersthofer Nogentpark. Unter dem Motto „Zeitlos – von den 1920ern bis heute“sind dabei Klassiker aus Swing, Pop, Rock und weiteren Genres zu hören.
Der Eintritt ist frei. Bei schlechtem Wetter findet das Konzert im Haus der Musik bei der Anna-ProllMittelschule statt.