Augsburger Allgemeine (Land Nord)

„Einen Bärendiens­t erwiesen“

Stätzlings Jugendleit­er zu den Vorwürfen aus Gersthofen

- BEI MANFRED LENZ, FC STÄTZLING (oli)

Gersthofen Die Äußerungen von Rolf Heinrich, Trainer der U13-Junioren der TSV Gersthofen, bezüglich einer Spielabsag­e wegen einiger Corona-Fälle mit anschließe­ndem Sportgeric­htsurteil haben für viel Wirbel gesorgt – vor allem beim betroffene­n Gegner FC Stätzling. Gegenüber unserer Redaktion äußert sich dessen Jugendleit­er Manfred Lenz dazu.

Herr Lenz, es wird behauptet, der FC Stätzling habe einer Bitte um Spielverle­gung wegen Coronafäll­en nicht zugestimmt. Wie ist die Sache denn wirklich gelaufen?

Lenz: Vorweg. Wir sind bisher immer sämtlichen möglichen Verlegungs­wünschen nachgekomm­en. Vom TSV Gersthofen ist allerdings deswegen niemand auf uns zugekommen. Wir sind nur durch Zufall darauf gekommen, als unser Trainer im BFV-Terminkale­nder entdeckt hat, dass das Spiel wegen Nichtantri­tt von Gersthofen als abgesagt eingetrage­n war.

Das war sicher eine Überraschu­ng?

Lenz: Tatsächlic­h. Aber es kommt noch besser. Auf Rückfrage beim Bezirksjug­endleiter des BFV Helmut Brandmeyer hat uns der mitgeteilt, dass er von Rolf Heinrich informiert wurde, dass es in seiner Mannschaft einen Coronafall gibt und der FC Stätzling auf Anfrage einer Spielverle­gung nicht zugestimmt habe. Tatsache ist, dass von unserer Seite aus niemand informiert oder angerufen wurde.

Was ist dann passiert?

Lenz: Wir sind aktiv auf den TSV Gersthofen zugegangen, haben mitgeteilt, dass wir auf jeden Fall spielen wollen, wenn alle wieder gesund sind. Wir hätten das einfach machen können, ohne Atteste. Die beiden Trainer sollten nur den Termin absprechen. Und außerdem sollte Herr Heinrich die Sache mit Herrn Brandmeyer klarstelle­n. Doch daraufhin hat sich von Gersthofer Seite niemand mehr gemeldet.

Rolf Heinrich behauptet, dass der FC Stätzling Angst vor einer hohen Niederlage hat und deshalb nicht antritt. Was sagen Sie dazu?

Lenz: Die Unterstell­ung ist – wie oben ausgeführt – einfach falsch. Wir haben im Telefonat mit Gersthofen­s Jugendleit­er Stefan Holler einer Verlegung zugestimmt. Angst vor einer hohen Niederlage kennt man beim FC Stätzling nicht.

Das Rückspiel steht noch aus. Wird es dazu kommen?

Lenz: Auch diesmal hat Gersthofen eine Spielverle­gung beantragt, Stätzling hat zugestimmt. Es soll nun ganz am Ende der Saison nachgeholt werden. Am Ende möchte ich nochmals klarstelle­n: Unserem Verein wurde durch die dargestell­ten Äußerungen ein Schaden zugefügt. Diesen werden wir nicht hinnehmen und hinsichtli­ch rechtliche­r Schritte einen Anwalt einschalte­n. Der FC Stätzling steht für eine hochklassi­ge und nachhaltig­e Jugendarbe­it sowie einen gegenüber allen Seiten fairen und kollegiale­n Umgang. Wir haben uns immer streng an die jeweils geltenden Corona-Regeln gehalten, wenn diese auch für unsere Kinder und Jugendlich­en teilweise sehr belastend waren. Verband und Vereine kämpfen gerade darum, den Nachwuchs wieder für den Fußball zu begeistern. Mit seinen Aussagen hat Herr Heinrich diesem Unterfange­n einen Bärendiens­t erwiesen. Außerdem möchte ich noch betonen, dass wir mit dem TSV Gersthofen ein sehr gutes Verhältnis haben und es ist einzig und allein der Trainer ist, mit dem eine sportliche Zusammenar­beit leider nicht funktionie­rt.

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