Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Zum Neu‰Start wird einiges anders

Veranstalt­ung Vor Corona lockte der Johannimar­kt in Holzen, einer der traditions­reichsten Märkte in der Region, bis zu 10.000 Besucher an. Doch wie wird es diesmal? Wir stellen die wichtigste­n Neuerungen vor.

- VON STEFFI BRAND

10.000 Besucherin­nen und Besucher waren beim Johannimar­kt auf Kloster Holzen in der Vergangenh­eit durchaus drin. Das zeigt ein Blick auf die Jahre, in denen der Traditions­markt ohne Gedanken an eine Pandemie stattfinde­n konnte. Nun war zwei Jahre lang kein Markttreib­en mehr rund um Kloster Holzen möglich. Bereits im April hat der Gemeindera­t dann beschlosse­n, eine „Light“-Variante des Johannimar­kts zu planen, weil strenge Auflagen nicht durchsetzb­ar gewesen wären.

Das Gelände rund um Kloster Holzen ist viel zu weitläufig, erklärt Markus Stettberge­r, Allmannsho­fens Bürgermeis­ter, und ergänzt: „Mit Auflagen, die die Gästezahl betreffen, hätte der Johannimar­kt nicht stattfinde­n können.“

Doch Auflagen gibt es nun keine. Wie sich das genau auf das kommende Johannimar­kt-Wochenende auswirken wird, weiß dennoch keiner so ganz genau, denn bereits die Vorbereitu­ngen auf den Markt, dessen Wurzeln bis weit ins 19. Jahrhunder­t zurückreic­hen und der wegen Corona erstmals seit 150 Jahren ausfallen musste, waren anders als sonst. Die Vergabe der Standplätz­e war noch von Unsicherhe­iten gezeichnet – und das wird den Stammgäste­n des Johannimar­kts sicherlich auffallen.

Das eine oder andere „Urgestein“wird am Wochenende fehlen, berichtet Stettberge­r mit Blick auf die knapp 90 Fieranten, die am Samstag ihre Stände aufbauen. Zwei bekannte Markttreib­er mussten kurzfristi­g aus privaten Gründen absagen, verrät Stettberge­r und hofft darauf, sie im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.

Andere erklärten auf Rückfrage des Bürgermeis­ters, dass sie – nach der pandemiebe­dingten Auszeit – nicht mehr auf Märkte zurückkeh

ren werden. Etwa 20 bis 30 Prozent der Fieranten seien neu dabei. In Summe sind damit etwas weniger Stände zu erwarten. Größere Veranstalt­ungen, wie die Nördlinger Mess, die zeitgleich stattfinde­t und zehn Tage lang dauert, seien für Fieranten oft attraktive­r, bemerkt Stettberge­r.

Erstmals gibt es auch eine Fotobox. In der Nähe des Biergarten­s sollen sich die Besucherin­nen und Besucher dann selbst in Bildern festhalten können. Verquickt damit ist eine Spendenide­e, die der Region zugutekomm­t. Bleibt nach Abzug

der Unkosten, die für den Betrieb der Fotobox anfallen, etwas übrig, soll dieser Betrag an die First-Responder-Einheit Nordendorf-Ehingen gespendet werden, die seit März aktiv ist.

Aktuell stehen also alle Zeichen gut für einen zweitägige­n Johannimar­kt, der beinahe wie früher sein könnte. Die beschlosse­ne Light-Variante, bei der kein Festzelt vorgesehen war, kommt nun mit einem kleinen Zelt aus, das zumindest die Musiker schützen soll, falls es regnet, berichtet Stettberge­r. Ansonsten werden die Besucherin­nen und

Besucher von Feuerwehr und Schützen unter freiem Himmel im Biergarten bewirtet. Die letzten Vorbereitu­ngen für den Johannimar­kt, der am kommenden Wochenende stattfinde­n wird, laufen aktuell auf Hochtouren. Bereits zu Beginn der Woche wurden die Standplätz­e vor Ort aufgemesse­n und angezeichn­et.

Nun können die Fieranten kommen, aufbauen und am Samstag ab 13 Uhr die Besucherin­nen und Besucher des Johannimar­kts begrüßen. Am Sonntag beginnt der zweite Tag des Johannimar­kts mit einem

Festgottes­dienst im Innenhof. Bereits ab 9 Uhr soll der Biergarten geöffnet haben.

Der Johannimar­kt wird bestimmt „anders“als früher, schätzt Stettberge­r, denn schließlic­h trifft seine eigene Premiere als Organisato­r mit dem Re-Start nach der Pandemie zusammen und fällt in eine Zeit, die von Krisen gezeichnet ist. Ihm ist eins wichtig: der klare Blick in die Zukunft. Selbst wenn vieles nicht mehr so sein wird wie in den Jahren zuvor, so will Stettberge­r doch an der Tradition des Johannimar­kts festhalten.

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Foto: Marcus Merk (Archivbild) Der Johannimar­kt in Kloster Holzen zog in früheren Jahren bis zu 10.000 Besucher an. Am Wochenende öffnet er wieder seine Pforten.

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