Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zum NeuStart wird einiges anders
Veranstaltung Vor Corona lockte der Johannimarkt in Holzen, einer der traditionsreichsten Märkte in der Region, bis zu 10.000 Besucher an. Doch wie wird es diesmal? Wir stellen die wichtigsten Neuerungen vor.
10.000 Besucherinnen und Besucher waren beim Johannimarkt auf Kloster Holzen in der Vergangenheit durchaus drin. Das zeigt ein Blick auf die Jahre, in denen der Traditionsmarkt ohne Gedanken an eine Pandemie stattfinden konnte. Nun war zwei Jahre lang kein Markttreiben mehr rund um Kloster Holzen möglich. Bereits im April hat der Gemeinderat dann beschlossen, eine „Light“-Variante des Johannimarkts zu planen, weil strenge Auflagen nicht durchsetzbar gewesen wären.
Das Gelände rund um Kloster Holzen ist viel zu weitläufig, erklärt Markus Stettberger, Allmannshofens Bürgermeister, und ergänzt: „Mit Auflagen, die die Gästezahl betreffen, hätte der Johannimarkt nicht stattfinden können.“
Doch Auflagen gibt es nun keine. Wie sich das genau auf das kommende Johannimarkt-Wochenende auswirken wird, weiß dennoch keiner so ganz genau, denn bereits die Vorbereitungen auf den Markt, dessen Wurzeln bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen und der wegen Corona erstmals seit 150 Jahren ausfallen musste, waren anders als sonst. Die Vergabe der Standplätze war noch von Unsicherheiten gezeichnet – und das wird den Stammgästen des Johannimarkts sicherlich auffallen.
Das eine oder andere „Urgestein“wird am Wochenende fehlen, berichtet Stettberger mit Blick auf die knapp 90 Fieranten, die am Samstag ihre Stände aufbauen. Zwei bekannte Markttreiber mussten kurzfristig aus privaten Gründen absagen, verrät Stettberger und hofft darauf, sie im nächsten Jahr wieder begrüßen zu dürfen.
Andere erklärten auf Rückfrage des Bürgermeisters, dass sie – nach der pandemiebedingten Auszeit – nicht mehr auf Märkte zurückkeh
ren werden. Etwa 20 bis 30 Prozent der Fieranten seien neu dabei. In Summe sind damit etwas weniger Stände zu erwarten. Größere Veranstaltungen, wie die Nördlinger Mess, die zeitgleich stattfindet und zehn Tage lang dauert, seien für Fieranten oft attraktiver, bemerkt Stettberger.
Erstmals gibt es auch eine Fotobox. In der Nähe des Biergartens sollen sich die Besucherinnen und Besucher dann selbst in Bildern festhalten können. Verquickt damit ist eine Spendenidee, die der Region zugutekommt. Bleibt nach Abzug
der Unkosten, die für den Betrieb der Fotobox anfallen, etwas übrig, soll dieser Betrag an die First-Responder-Einheit Nordendorf-Ehingen gespendet werden, die seit März aktiv ist.
Aktuell stehen also alle Zeichen gut für einen zweitägigen Johannimarkt, der beinahe wie früher sein könnte. Die beschlossene Light-Variante, bei der kein Festzelt vorgesehen war, kommt nun mit einem kleinen Zelt aus, das zumindest die Musiker schützen soll, falls es regnet, berichtet Stettberger. Ansonsten werden die Besucherinnen und
Besucher von Feuerwehr und Schützen unter freiem Himmel im Biergarten bewirtet. Die letzten Vorbereitungen für den Johannimarkt, der am kommenden Wochenende stattfinden wird, laufen aktuell auf Hochtouren. Bereits zu Beginn der Woche wurden die Standplätze vor Ort aufgemessen und angezeichnet.
Nun können die Fieranten kommen, aufbauen und am Samstag ab 13 Uhr die Besucherinnen und Besucher des Johannimarkts begrüßen. Am Sonntag beginnt der zweite Tag des Johannimarkts mit einem
Festgottesdienst im Innenhof. Bereits ab 9 Uhr soll der Biergarten geöffnet haben.
Der Johannimarkt wird bestimmt „anders“als früher, schätzt Stettberger, denn schließlich trifft seine eigene Premiere als Organisator mit dem Re-Start nach der Pandemie zusammen und fällt in eine Zeit, die von Krisen gezeichnet ist. Ihm ist eins wichtig: der klare Blick in die Zukunft. Selbst wenn vieles nicht mehr so sein wird wie in den Jahren zuvor, so will Stettberger doch an der Tradition des Johannimarkts festhalten.