Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Jetzt ist jeder gefragt
Der Staat, oft ein träges Wesen, hat auf die Energiekrise zumindest in einem Bereich verblüffend schnell reagiert. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und dem niedrigen Füllstand der Gasspeicher wurden zehn Sofortmaßnahmen für effektive Einsparungen im Bund identifiziert. Das entsprechende Schreiben scheint es zwar noch nicht in allen Ministerien über den Posteingangsstempel hinaus geschafft zu haben. Aber der erste Schritt ist getan.
Die Regierung schreitet also mit gutem Beispiel voran, sie macht selber und ordnet nicht nur an. Einige Bundesländer sind ebenfalls dabei, aktiv Energie einzusparen. Auch die Kommunen machen mit, heizen beispielsweise ihre Freibäder nicht mehr so stark auf. Kostenund umweltbewusste Privathaushalte sind ohnehin schon dabei, Strom und Gas zu sparen.
Es wird noch etwas dauern, bis aus den ersten Ansätzen eine große Energiesparwelle wird. Eine Bewegung, die auch jene mitreißt, die auf ihr komfortables Leben nicht verzichten wollen. Aber kommen wird sie, kommen muss sie. Am Ende könnte sie trotz aller Einschränkungen des Alltags sogar diebische Freude bereiten. Denn jede gesparte Energieeinheit ärgert im fernen Moskau den russischen Aggressor Wladimir Putin.