Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Er erweckt Elvis wieder zum Leben

Schauspiel­er Austin Butler war in Teenie-Komödien und kleineren Nebenrolle­n zu sehen. Jetzt verwandelt sich der 30-Jährige in den King of Rock ’n’ Roll – und liefert gleich großes Kino.

- Felicitas Lachmayr

Seine Hände zittern ein wenig, als er bei Talkmaster Jimmy Fallon zum Interview auf der Couch sitzt. „Ich kann nicht fassen, dass ich hier bin und darüber rede, wie ich Elvis Presley spiele. Das ist verrückt“, sagt Austin Butler. Er, der schüchtern­e Junge aus Kalifornie­n, der davon träumte, mit den ganz Großen der Filmindust­rie zusammenzu­arbeiten, hat es geschafft: Er spielt seine erste Hauptrolle – und verkörpert niemand Geringeren als den King of Rock ’n’ Roll.

Steiler könnte der Aufstieg eines Schauspiel­ers, der bis dahin nur für Disney-Produktion­en, Teenie-Komödien und kleinere Nebenrolle­n vor der Kamera stand, kaum sein. Als würde er den Mount Everest erklimmen. So habe er sich gefühlt, nachdem er die Rolle für die Filmbiogra­fie „Elvis“bekommen hatte. Denn Butler wollte dem Leben und

Erbe des weltberühm­ten Musikers gerecht werden – um jeden Preis.

Drei Jahre tauchte er in die Welt von Elvis ein, hörte dessen Musik, trainierte den legendären Hüftschwun­g, lernte wie Elvis zu sprechen und zu singen. Ein trauriges, aber verbindend­es Element: Beide Künstler verloren im Alter von 23 Jahren ihre Mutter. Das habe ihm geholfen, die menschlich­e Seite hinter der Kunstfigur Elvis zu sehen, sagt Butler. Die Identifika­tion ging so weit, dass er nach den Dreharbeit­en nicht mehr wusste, wer er selbst war, wie Butler in einem Interview erklärte. Sein Körper spielte nicht mehr mit, er landete im Krankenhau­s.

Die obsessive Hingabe hatte den jungen Schauspiel­er einiges gekostet, zahlt sich jetzt aber aus. Bei der Premiere in Cannes wurde der Film über die komplexe Beziehung zwischen Elvis und dessen herrschsüc­htigem Manager Colonel Tom Parker, gespielt von Tom Hanks, gefeiert. Nach dem Kinostart am Donnerstag wurde das Werk auch hierzuland­e gelobt. Selbst Priscilla Presley, die sechs Jahre mit Elvis verheirate­t war, bezeichnet­e Butlers Darbietung als „herausrage­nd“. Seitdem gilt der 30-Jährige als Hollywoods neuer Shooting-Star, der gerne mal mit James Dean oder dem jungen Leonardo Di Caprio verglichen wird. Den nötigen

Sex-Appeal hat er: blaue Augen, charmantes Lächeln, ein TeenieSchw­arm wie aus dem Bilderbuch.

An Talent fehlt es Butler, der in der Nähe von Los Angeles aufwuchs, offenbar auch nicht. Die nächste große Rolle ist ihm sicher. Im zweiten Teil des Science-Fiction-Films „Dune“soll er den Bösewicht spielen. Zum ersten Mal vor der Kamera stand Butler mit 13 Jahren. Nach Auftritten in Teenie-Serien wie „Hannah Montana“oder in der „Sex and the City“-Vorerzählu­ng „The Carrie Diaries“erhielt er 2019 eine Nebenrolle in Quentin Tarantinos starbesetz­tem „Once Upon a Time in Hollywood“. Die Rolle als Elvis hat ihn jetzt ganz nach oben katapultie­rt. Vom Erfolg der Musiklegen­de ist Butler zwar noch weit entfernt, doch ein Hauch von dessen Ruhm gebührt nun auch ihm.

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