Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Natürlichs­te überhaupt

- VON ANIKA ZIDAR anika.zidar@augsburger‰allgemeine.de

ie ist mit das Erste, was wir nach unserer Geburt vor uns haben: Die weibliche Brust nährt nicht nur, sie gibt uns als Babys auch von der ersten Stunde an Wärme, Vertrauen und Geborgenhe­it. Sie ist etwas ganz Besonderes – kein Wunder, dass sie seit Jahrhunder­ten als schützensw­ert gilt. Das ist aber kein Grund, sie auf alle Ewigkeit verstecken zu müssen. Das ist aber kein Grund, sie auf alle Ewigkeit verstecken zu müssen. Unsere Gesellscha­ft hat sich Stück für Stück von alten Tabus befreit und dabei so viel für die Gleichbere­chtigung erreicht. Dass im Freibad und am See nicht bloß Männer, sondern alle oben ohne baden können, die sich damit wohl fühlen, wäre der nächste logische Schritt.

Kritiker argumentie­ren, man müsse Frauen und ihre Brüste vor Blicken schützen. Fest steht aber: Eine freie Gesellscha­ft muss das kleine Stück mehr Haut aushalten. Ob und wie viel gezeigt wird, entscheide­t am Ende doch jede Frau selbst. Und wir alle können von mehr oben ohne in der Öffentlich­keit profitiere­n: Je alltäglich­er und entspannte­r der Umgang mit nackten Brüsten, desto weniger Raum ist für Schönheits­komplexe und übersteige­rte Erwartunge­n. Schließlic­h ist es nicht die Nacktheit, die Assoziatio­nen weckt. Erst knappe Bikini-Oberteile sexualisie­ren die Brust, weil sie sie verbergen statt sie zu zeigen, wie und was sie ist: das Natürlichs­te überhaupt.

Lesen Sie dazu auch „Oben ohne“auf der zweiten Bayern-Seite.

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