Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Gersthofer Schüler feiern trotz Corona Abitur
Schule Heimunterricht, Videokonferenzen, Quarantäne: Die Oberstufenzeit des aktuellen Abiturjahrgangs hatte es in sich. Trotzdem erhielten in Gersthofen 103 Schüler ihr Zeugnis.
Erstmals wieder eine Feier in der Aula ohne strenge Auflagen
Gersthofen Kurz bevor es losging, mussten einige Lehrer, Schülerinnen und Schüler noch kräftig anpacken. Spontan wurden zusätzliche Stühle aufgetrieben, denn die vorhandenen Plätze waren schon restlos besetzt. Hunderte Schüler, Eltern, Lehrer und Verwandte kamen in der Aula des Gersthofer Paul-KleeGymnasiums zusammen, um die Verleihung der Abiturzeugnisse des Abschlussjahrgangs 2022 zu feiern. Trotz vieler Corona-Einschränkungen bestanden besonders viele Schüler die Prüfungen.
103 Abiturientinnen und Abiturienten feierten am Paul-KleeGymnasium ihren erfolgreichen Schulabschluss. Damit ist der Jahrgang deutlich größer als im letzten Jahr, als 83 Schüler das Abitur bestanden. Erstmals war es wieder möglich, ohne Abstandsregeln in der Aula zu feiern. Noch im letzten Jahr musste die Verleihung in der Turnhalle und unter strengen Auflagen stattfinden. Doch auch der jetzige Abiturjahrgang litt unter der Pandemie, wie die Redner der Abiturfeier betonten. „Wegen Corona wusste man zeitweise gar nicht, wie der nächste Schultag überhaupt aussehen wird“, sagte Gersthofens Bürgermeister Michael Wörle. Auch Schulleiter Christian Engel hob die Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre hervor. Unterrichtsstunden etwa mussten wegen positiver Corona-Tests bei Lehrern teilweise noch in der Nacht zuvor abgesagt werden. „Es gab vieles, was Euch den Alltag erschwert hat – aber Ihr habt durchgehalten“, sagte Engel zu den Abiturienten.
Sowohl die Schulleitung als auch der Elternbeirat zeigten sich daher besonders stolz auf das gute Abschneiden des Jahrgangs. Von 103 Abiturienten schlossen 52 mit einer Zwei vor dem Komma ab, 42 mit einer Eins. Gesondert geehrt wurden die vier Jahrgangsbesten. Johanna Eberle hat einen makellosen Notenschnitt von 1,0. Außerdem erhielt sie Preise für ihr gutes Abschneiden
in Mathematik, Chemie und ihrer Seminararbeit. Michael Hietmann, Lea Katharina Herfert und Nico Tassinger schlossen jeweils mit 1,2 ab. Der Gesamtdurchschnitt des Jahrgangs liegt bei 2,15. Im Vorjahr lag der Schnitt bei 2,3. In den besten Seminararbeiten wurden Themen wie die EU als Integrationsgemeinschaft oder die Digitalisierung als Stromfresser behandelt.
Schulleiter Engel, Bürgermeister Wörle als auch der stellvertretende
Hubert Kraus betonten in ihren Reden, dass das Bestehen des Abiturs ein wichtiger Meilenstein im Leben bedeute. „Mit diesem Zeugnis halten Sie den Schlüssel zu einem neuen Lebensabschnitt in den Händen“, sagte Kraus. Elternbeiratsvorsitzende Michaela Rogg appellierte in ihrer Rede an die Abiturienten, neugierig zu sein und zu bleiben, um Träume und Ziele verwirklichen zu können. Nach den Grußworten wurde jede Schülerin
und jeder Schüler einzeln aufgerufen und durfte zu einem eigens ausgesuchten Lied über einen roten Teppich hin zur Zeugnisvergabe gehen.
Die Schüler selbst dankten in Form der Jahrgangssprecher besonders ihren Lehrern und den Sekretärinnen. „Auch in den schwierigen Zeiten von Corona haben sie uns in Videokonferenzen immer toll unterstützt“, sagte Kilian Ludsteck. Ein besonderes Danke richteten die AbLandrat
solventen dabei an die Verbindungslehrer. Vor der Zeugnisverleihung fand in der benachbarten Kirche ein ökumenischer Gottesdienst statt, am Abend wurde der Abiturball veranstaltet. Schon vorher haben die Schüler ihren Abistreich gespielt. Das Besondere daran: In einem Technikseminar haben Schüler mit der Hilfe eines Lehrers selbst eine Musikbox gebaut. Beim Abistreich wurde sie dann erfolgreich eingeweiht und beschallte die Schule.