Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Mit dem Rad immer den Fluss entlang
Radweg
Der Lech ist eine Vegetationsbrücke zwischen Alpen und Donau und eine Lebensader.
Der Lechradweg ist jetzt auf 244 Kilometer durchgängig beschildert und in fünf interessante Etappen aufgeteilt.
Landkreis Augsburg Der Lech ist die traditionelle Grenze zwischen Bayern und Schwaben, vor allem ist der Alpenfluss aber eine enorm wichtige Lebensader und Vegetationsbrücke zwischen Alpen und Donau. Der massive Eingriff des Menschen in die Flusslandschaft seit über einem Jahrhundert mit Regulierungen, Dämmen, Wehren, Stauseen und Kraftwerken hat der Natur enorm geschadet, und dennoch ist der Grenzfluss Lech absolut eine Reise wert – vor allem eine Radreise.
Wie unterschiedlich die Landschaften entlang des Lechs sind und wie sehr er selbst auf seiner Reise seinen Charakter verändert, ist auf den 244 Kilometern des Lechradwegs zu erleben. Der Flussradweg ist nun durchgängig mit einer guten, radfahrgerechten Infrastruktur ausgestattet und für Biker jeder Kondition geeignet. Er bietet sechs Rundtouren, die auch mit dem Handbike befahrbar sind. Durchs Allgäu nach Tirol, durch die Naturparkregion Reutte ins Lechtal.
Der Lechradweg ist in fünf Etappen unterteilt. Die erste führt von der Donaumündung 48,6 Kilometer bis Augsburg. Besucht werden kann dabei unter anderem das historische Wasserkraftwerk Langweid, das das Lechmuseum Bayern beherbergt. Die zweite Etappe des Lechradwegs ist 46,4 Kilometer lang und geht von Augsburg aus bis Landsberg.
Von der MAN-Brücke geht es zum Hochablass und weiter zum Kuhsee, Auensee und Weitmannsee bei Kissing – Gelegenheiten zum Baden. Es folgt der Merchinger Mandichosee (Lechstaustufe 23), wo es über den Damm auf die andere Lechseite geht. Der vom Lech abgezweigte Seitenarm Lochbach gehört zum Unesco-Weltkulturerbe „Augsburger WassermanagementSystem“. Bei der Fischaufstiegsanlage in Unterbergen (Schmiechen) wird wieder auf die bayerische Seite gewechselt. Hier führt der Weg
über das Lechfeld durch eine offene Acker- und Wiesenlandschaft zuerst zum Prittrichinger Freibad und gleich danach zu einem Rastplatz an der Assisikapelle ganz aus Kupfer.
Es geht wieder zurück zum Lechufer und durch Auenwälder über die Burgruine Haltenberg in Richtung Kaufering. Schön ist dort auch das ehemalige Hochufer des Lechs mit seinen fast senkrechten und grünen Hängen und einem ursprünglichen und geschützten Biberrevier. Entlang des Ostufers am Kauferinger Stausee wird die Lechbrücke er
Am spektakulären Lechwehr im malerischen und mittelalterlichen Landsberg endet die zweite Etappe. Dort gibt es jede Menge Gaststätten direkt am Fluss. Perfekt für eine Pause oder ein Eis.
Viele tolle Aussichtspunkte sind auf den 57,5 Kilometern der dritten Etappe Programm. Südlich von Landsberg führt der Weg durch den Wildpark Pössinger Au nach Pitzling. An der Kirche verlässt man den Fluss und radelt oberhalb durch ein Waldgebiet. Achtung: Im Wald gibt es viele Abzweigungen, also genau
an die Beschilderung halten. Über eine offene Wiesenlandschaft wird Stadl mit der sehenswerten St. Johann Baptist-Kapelle erreicht. Hier wendet sich der Weg nach Westen steil nach Mundraching zum Lech hinunter, wo es über eine Brücke nach Lechmühlen und weiter nach Hohenwart geht. Danach wieder zum Lech hinunter radeln, wo man mit schönen Blicken auf der Kante des Hochufers bis nach Epfach fährt. Dort gibt es ein kleines römisches Museum.
Ab jetzt hat man das Alpenpanoreicht. rama immer wieder vor Augen. Kurz vor Kinsau können auf dem Rastplatz die am Lech heimischen Wasservögel sehr gut beobachtet werden. Danach geht es wieder steil zum Hochufer hinauf und man verlässt dieses bei Hohenfurch. Unterhalb des Ortes verläuft das Naturschutzgebiet Schönach mit Steilhalden und Flussauen.
Entlang der Straße geht es nach Schongau mit seiner sehenswerten Altstadt. Über die Trasse der Via Claudia Augusta gelangen die Radler wieder ans Hochufer des Lechs. Unmittelbar vor Burggen den Abzweig zur Litzauer Schleife nehmen. Weiter geht’s nach Burggen auf einem Privatweg bis nach Dessau und von dort flach entlang des Lechs nach Lechbruck.
Die weiteren Etappen (Lechbruck–Weißenbach: 46,1 Kilometer, Weißenbach–Steeg: 43,7 Kilometer) führen ins Allgäu und in die beiden österreichischen Bundesländer Tirol und Vorarlberg. Außergewöhnlich schön ist die Strecke durch das teilweise völlig ursprüngliche und wilde Flusstal in den Alpen.
Eine gedruckte Übersichtskarte zur Tour soll ab Ende Juni zur Verfügung stehen. Karte und Serviceheft können über den digitalen Reiseassistenten bestellt beziehungsweise heruntergeladen werden. Den Lech-Radlerinnen und -Radlern steht dieser Reiseassistent ab dem 30. Juni zur Verfügung.
Er informiert über die gesamte Reise mit Hinweisen zu spezialisierten Unterkünften (Bed & Bike, radfreundliche Betriebe), Reparaturstationen, Ladestationen für E-Bikes, lohnenswerte Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise das Lechmuseum, und Veranstaltungen in den Städten und Orten. So lässt sich ganz individuell die Radreise am Lechradweg planen. Der Assistent funktioniert wie ein Navigationsgerät. Route und Etappen lassen sich auch offline nutzen.